Lob auf der einen für die guten Platzverhältnisse im Dressurviereck, Selbstkritik auf der anderen für die hohe Anzahl der zugelassen Starter etwa beim CSI 4* Springen am Samstag: Reitturnierorganisator Kaspar Funke (rechts) zog gestern dennoch zufrieden Bilanz. Foto: Filipp

Wetter und Feuchtigkeit setzen dem Springplatz zu. Auch Zuschauerzahlen leiden in diesem Jahr.

Donaueschingen - Lob von allen Seiten für vier Tage Spitzensport trotz des Schmuddelwetters - Kaspar Funke, Geschäftsführer der Escon-Marketing als Organisator des CHI Donaueschinger kann einen positiven Schlussstrich unter das Event setzen.

Der Große Preis am Sonntag zog wie immer die meisten Menschen an, was auch der Blick auf die Parkplätze bestätigte. Insgesamt allerdings waren es weniger Besucher, als im Vorjahr mit rund 46.000 Zuschauern.

Wer am Samstag oder Sonntag bereits einen Ausflug in die Kreisstadt zum Besuch des Reitturniers eingeplant hatte, blieb offensichtlich ob der unsicheren Wetterlage womöglich daheim. Der Freitag hingegen könne vor allem bei der Dressur mit guten Zahlen aufwarten.

Für große Resonanz bei Dressurreitern sorgten hingegen die Bodenverhältnisse auf dem neuen Platz hinter der Brigach, wie Team-Europameisterin Isabell Werth gestern bestätigte. Man habe dort ein eigenes Reich, und der Süden Deutschlands damit für die Zukunft gute Tuniermöglichkeiten. "Wir sind total zufrieden".

Von einer Top-Veranstaltung am Ende einer Saison schwärmt auch Nadine Capellmann, die am Samstag in Donaueschingen den Grand Prix mit Girasol gewann.

Für Funke eine Bestätigung, dass sich die Investitionen gelohnt haben. Auch die Zufriedenheit der Aussteller dort ließe bereits heute erkennen, dass es im kommenden Jahr einige mehr sein dürften. Ebenso werde man womöglich mehr Tribünenplätze für die Dressur brauchen, da ja selbst die Stehplätze gut angenommen wurden.

Gelassen werde man für 2014 die breite Fächerung des Angebots auch in sportlicher Hinsicht fortschreiben können, sagte Funke, der den Nachwuchs stärker einbinden möchte. Seine Selbstkritik blieb jedoch in dem Punkt nicht aus, da man sich im Vorfeld etwa nach dem Turnier in Aachen etwa mit den zunächst geplanten 55 Startern schließlich auf 70 Meldungen eingelassen habe. "Wenn diese dann auch noch mit drei Pferden ins Springen gehen, sind das immerhin 40 Pferde mehr wie sich am Samstag beim CSI4* zeigte und damit eine zeitliche Ausdehnung von gut eineinhalb Stunden Zusatzbelastung", räumte Kaspar Funke ein, allzu bereitwillig vielen reiten auch aus einer persönlichen Nähe heraus zugesagt zu haben. "2014 muss ich sehen, dass ich konsequent bin und mich nicht überreden lasse", kündigte der Organisator an. Bewährt habe sich im Hinblick auf das wetter jedoch die Überdachung von Sitzplätzen.

Einige Probleme bereitet haben ab Freitag nach dem Regenschauern jedoch die Bodenverhältnisse des Springplatzes, der ja "in der Mitte ein prima Platz sei". Von der Mitte zur Tribüne jedoch abschüssig ist und sich somit dort auf der gesamten Länge das Wasser staue.

Folglich musste für den Großen Preis am Sonntag des Parcours-design verändert werden und die Dreier-Kombination auch quer in die Mitte gerückt werden. Ein Platz, der laut Funke künftig besonderer Aufmerksamkeit bedürfe und nicht wie ein Golfplatz gepflegt werden dürfe, eher wie eine Wiese – denkt Funke schon laut über Abhilfe nach.