Vor Geschwindigkeit dürfen die Spieler beim Polo keine Angst haben, wenn sie im schnellen Sprint dem Ball hinterherjagen. Foto: Gralla

Drei Tage Fürstenberg Polo Cup im Schlosspark. Spannende Spielszenen bestens für Laien kommentiert.

Donaueschingen - Der weiße kleine Ball rollt über das Spielfeld, von hinten kommt ein Polospieler mit seinem Pony im Galopp angeprescht, schwingt seinen Stick, trifft den Ball mit einem dumpfen "Plopp" und dieser schießt weit davon. Der Spieler hebt seinen Stick senkrecht in die Höhe, um sein Wegerecht zu markieren und galoppiert weiter in Richtung gegnerisches Tor. Dort gilt es den Ball zwischen den beiden Torpfosten hindurchzuspielen. Verfolger im fliegenden Galopp und mit trommelnden Hufen sind die Spieler des gegnerischen Teams, die genau das verhindern wollen. Eine typische Spielszene wie sie sich am Wochenende im Schlosspark beim Fürstenberg Polo Cup abspielte.

Der Ball wurde auf allen Seiten des Pferdes geschlagen: links, rechts, unterm Pferd hindurch und auch vor dem Pferd. Ihn zu treffen ist nicht ganz einfach und gelang nicht immer. Denn die schnellen Sprints der Poloponys und das schnelle Abbremsen führten naturgemäß dazu, dass es Löcher im Rasen gab. Kam der Ball, der knapp neun Zentimeter Durchmesser hat, auf einer solchen Kante auf, änderte er die Richtung, der Reiter schlug ins Leere. Und dann gab es natürlich noch die Gegner. Beim Polospiel ist es erlaubt, den Gegner mit dem Oberarm "abzureiten", sprich zu versuchen, ihn Oberarm an Oberarm aus der Reitbahn zu drängen.

Erbprinzenpaar freut sich über Zuschauerzahl

Waren es am Freitag noch nicht ganz so viele Zuschauer, die dem Turnier folgten, steigerte sich dies am Samstag und am Sonntag hatten die Festwirte alle Hände voll zu tun. Die Parkplätze waren am Nachmittag allesamt belegt, ebenso die Bierbänke. Das Polospiel ist bei den Donaueschingern angekommen und vor allem angenommen worden. Die Zahl der Interessierten steigt von Jahr zu Jahr und einige dürften sich schon wieder auf das nächste Poloturnier während des CHI im September freuen.

Kommentiert wurden die Spielzüge humorvoll und für Laien sehr verständlich. So hatten vor allem die unbedarften Turnierbesucher beste Chancen, zu erfahren, was sich vor ihren Augen abspielte und warum es beispielsweise für manche Mannschaften schon vor Spielanpfiff halbe Punkte als Handycapausgleich gab. Das Wetter spielte in diesem Jahr auch zum ersten Mal seit langem an allen drei Turniertagen mit, was für viele Zuschauer, vor allem am Sonntag, sorgte.

Wer schon öfter dabei war, der hörte vertraute Namen bei den Spielern wie Comanche Gallardo, der immer wieder für schnelle Balljagden bekannt ist oder auch das Ehepaar Ingo und Isabel von Morgenstern, die am Samstag gegeneinander antreten mussten. Ins Spiel griff natürlich auch der Gastgeber Christian zu Fürstenberg ein, der in diesem Jahr im Team JF Diamonds spielte.

Team Octogone gewinnt knapp

Beachtung fanden auch die Aussteller am Rande des Turniers. In weißen Pagodenzelten gab es vom französischen Wein über Hutkreationen und Badezimmeraccessiores bis hin zum schwarzen Geländewagen, mit einem goldfarbenem Dach, der auf dem Freigelände parkte und ein etwas gewöhnungsbedürftiger Anblick war.

Zaungäste waren neben den Donaueschingern auch Gäste von auswärts. Unter ihnen der Kabarettist Christoph Sonntag mit Familie. Eingeladen hatte das Erbprinzenpaar am Samstagabend zum Sommerempfang ins Schloss, dort trafen sich Freunde der Fürstenbergs, Sponsoren sowie Spieler und ließen den Tag nochmals Revue passieren.

Am Sonntag wurde das erste Chucca um 10 Uhr angepfiffen. Der Höhepunkt war am Nachmittag, als die Sieger aus den Spielgruppen gegeneinander um den Fürstenberg Polo Cup spielten. Im Finale standen die Teams Bad Dürrheimer Mineralbrunnen und Octogone. Aufgrund des Mannschaftshandycaps bekam Octogone einen halben Punkt geschenkt und genau dieser verhalf ihnen zum Sieg. Führte Octogone sehr lange deutlich mit zwei Punkten Vorsprung, holte Bad Dürrheimer im letzten Chucca auf und verlor denkbar knapp mit 4,5:4 Toren.

Am Montag sendet der SWR in der Landesumschau eine Reportage, bei der Bilder von der Helmkamera gezeigt werden, die Christian zu Fürstenberg während der Spiele trug.