Betriebsleiter Peter Stahl vor dem zerstörten Rolltor. Im Leergutlager kam es in der Nacht auf Dienstag zu einem Brand von Kunststoff-Getränkestapeln. Die Feuerwehr verhinderte mit ihrem Eingreifen Schlimmeres. Foto: Wursthorn

Bei Getränkelogistiker geht Betrieb weiter. Leerguthalle gesperrt. Mitarbeiter weichen auf Hof aus.

Donaueschingen - Einem Lagerhallenbrand und damit einem Großeinsatz sah sich zunächst die Feuerwehrabteilung Donaueschingen in der Nacht auf Dienstag ausgesetzt.

Doch vor Ort bei der Winkels Getränke Logistik an der Friedrich-Ebert-Straße stellte sich die Aufgabe weniger dramatisch dar.

Zwar drangen aus einem durch die Hitze deformierten Rolltor einer 20 mal 40 Meter großen Lagerhalle schon Flammen, doch der Brandherd beschränkte sich auf einen kleinen Bereich in der Nähe des Rolltors. Aus bisher ungeklärter Ursache waren zwei bis drei Europaletten mit zahlreichen Leergutkisten in Brand geraten. In der Folge griffen die Flammen auf eine Kunststoffplane eines Schnelllauftors und von dort teilweise auf die Gebäudewände über.

Die brennende und teils zusammengeschmorte Masse von Kunststoff-Getränkekisten und -flaschen konnten Atemschutzträger der Feuerwehr mit C-Rohren löschen. Gerade noch verhindert werden konnte ein vollständiges Übergreifen der Flammen auf das Gebäude. Nach drei Stunden wurde die Einsatzstelle der Polizei übergeben. Personen kamen nicht zu Schaden.

Gemäß der Alarmierung, die um 1.45 Uhr einging, rückte die Feuerwehr mit den Abteilungen Donaueschingen, Hüfingen, Bräunlingen und Aasen mit zwölf Fahrzeugen an. Mit dem DRK-Rettungsdienst waren 48 Einsatzkräfte vor Ort. Die Problematik des brennenden Kunststoffs war den Einsatzkräften bewusst. "Wir haben in der Nacht erwogen, Luftmessungen zu machen", sagte Gesamtkommandant Edgar Schiesel. Der Schutz der Bevölkerung galt aber als gegeben.

Betrieb geht weiter

Beim Getränkelogistiker, der etwa 40 Mitarbeiter beschäftigt, ging der Betrieb am Dienstagmorgen weiter. Die Leerguthalle ist gesperrt, Mitarbeiter verarbeiten das Leergut auf dem Betriebshof.

Von Glück im Unglück sprach Betriebsleiter Peter Stahl. Nicht nur, weil die Arbeiten Ende Februar in angenehmer Frühlingssonne erfolgen können. Sondern auch, weil nichts Schlimmeres passiert ist. "So einen Schaden hatten wir noch nie", möchte Stahl die Ursache wissen.

Er berichtet, es sei einer seiner Mitarbeiter gewesen, der das Feuer entdeckt und zunächst versucht hatte, mit einem Feuerlöscher zu löschen. Er betätigte auch den Notruf.

Peter Stahl: "Es muss geprüft werden, ob die Stahlträger noch in Ordnung sind."

Sicher werde sich der Sachschaden nicht auf das Rolltor beschränken, meint der Betriebsleiter. Denn auch Paneelen der Hallenverkleidung sind zerstört. Noch wesentlich teurer könnten Statik-Schäden des in Leichtbauweise erstellten Gebäudes kommen. "Es muss geprüft werden, ob die Stahlträger noch in Ordnung sind."

Die Polizei geht gegenwärtig von einer Schadenshöhe zwischen 50. 000 und 100. 000 Euro aus. Die polizeilichen Ermittlungen hat das Kriminalkommissariat in Villingen übernommen. Derzeit können weder ein technischer Defekt noch eine Brandstiftung als Brandursache ausgeschlossen werden.