Der Keller: Im Computerraum findet auch der türkische Unterricht statt. Außerdem trifft sich hier die Percussiongruppe, und auch Experimente finden in dem Raum statt. Foto: Jakober

Gebäude entspricht nicht mehr den Anforderungen. Räume sind oft doppelt und dreifach belegt.

Donaueschingen - Vor 40 Jahre wurde eifrig gebaut. Das Schulhaus der Erich-Kästner-Schule nahm damals Gestalt an.

Doch heute entspricht das Gebäude nicht mehr den Anforderungen, die an die Donaueschinger Grundschule gestellt werden. Nach dem benachbarten Fürstenberg-Gymnasium und dem Neubauprojekt Realschule wird die Erich-Kästner-Schule wohl die nächste Baustelle, die die Donaueschinger Kommunalpolitik beschäftigen wird.

Es fehlt vor allem eines: Platz. Und der vorhandene Raum entspricht schon lange nicht mehr den Anforderungen, die die heutigen pädagogischen Ansätze an den Schulalltag stellen. "Als wir mit der Ganztagesbetreuung angefangen haben, wurde diese von 30 Prozent der Schüler genutzt. Heute sind wir bei 71 Prozent", sagt die Schulleiterin Gabriele Lindemann. Das heißt, rund 200 Schüler sind den ganzen Tag an der Erich-Kästner-Schule.

Eine kleinere Herausforderung stellt da das Mittagessen dar: Im Zweischichtbetrieb tingeln die Grundschüler an das benachbarte Fürstenberg-Gymnasium, wo sie ihr Mittagessen serviert bekommen. "Das bekommen wir ohne weiteres hin", sagt Lindemann. Doch ansonsten wird beim Gang durch das Schulgebäude klar: Sowohl Lindemann, als auch ihre Vorgängerin Renate von Witzleben haben gemeinsam mit dem Kollegium einiges an Kreativität walten lassen, um das Platzproblem zu lösen.

"Wir haben viele Räume doppelt und dreifach belegt", erklärt die Schulleiterin. Beispielsweise der Besuch der Schulbibliothek. In diesem Raum sind nicht nur Bücher untergebracht, sondern auch die Schulsozialarbeiterin Beate Hauser hat hier ihr Büro. Und sollte es einmal einem Schüler schlecht gehen, auch die Krankenstation ist hier angesiedelt. Auch Elterngespräche sollen hier stattfinden. Neben der Schulsozialarbeit ein Bereich, für den eigentlich ein vertrauliches Umfeld vorhanden sein muss.

Auch für die Vorbereitungsklassen wäre ein Raum, in dem die Flüchtlingskinder spezielle sprachliche Förderung erhalten, nötig. Regulär werden diese Kinder nicht getrennt unterrichtet, sondern nur für die Förderung aus der Klasse herausgeholt. Ein Klassenzimmer steht dafür aber nicht zur Verfügung. Die Kinder werden in der Aula, im Keller oder dort, wo "halt gerade frei ist", unterrichtet.

Im Keller hätte auch der Beratungslehrer einen Platz. "Doch wenn man Elterngespräche hat, dann macht es sich schlecht, wenn man diese im Keller führt", erklärt Lindemann. Im Lehrerzimmer? Dort müssen schon die 26 Lehrkräfte und die fünf Abordnungen untergebracht werden. Und dadurch, dass viele Schüler den ganzen Tag da sind, sind auch die Lehrer länger an der Schule. "Ruhiges und konzentriertes Arbeiten ist im Lehrerzimmer schwierig", sagt die Schulleiterin. Und der einzige Computerarbeitsplatz ist auch ständig belegt.

Doch nicht nur die Lehrer brauchen mehr Ruhe: Gerade die Erstklässler, die den ganzen Tag an der Schule sind, bräuchten einen Ort, an dem sie sich zurückziehen können. "Wir haben ein paar Sitzsäcke, aber das ist kein Ersatz", sagt die Schulleiterin, die an einem entsprechenden Konzept arbeitet. Ihr Wunsch? Kein Luxus, sondern das Notwendige, um den Schulalltag besser gestalten zu können. Für jede Jahrgangsstufe einen Gruppenraum, so dass auch das pädagogische Konzept umgesetzt werden kann. Ein Zimmer für Elterngespräche wäre schön, denn aktuell stellt sie dafür auch ihr Büro zur Verfügung.