Rossinis "Petite Messe" mit Lokalkolorit

Donaueschingen (ewk). Als "arme kleine Messe" beschreibt Gioacchino Rossini seine "Petite Messe Solenelle", die nicht nur die umfangreichste Komposition seiner zweiten Lebenshälfte (1792 – 1868) ist, sondern sein letztes größeres Werk überhaupt. Am Samstag, 21. Januar, führt die Kantorei der Evangelischen Kirchengemeinde Donaueschingen dieses beeindruckende Werk zusammen mit Vokal- und Instrumentalsolisten unter Leitung von Kantorin Antje Schweizer in der Christuskirche auf.

Vor gut zehn Jahren, damals noch unter Leitung von Steffen Balbach, hat die Christuskirchen-Kantorei die Rossini-Messe schon einmal aufgeführt. Antje Schweizer konnte jetzt heimische, beziehungsweise der Region verbundene Vokal- und Instrumentalsolisten für die Aufführung gewinnen. Tilmann Unger ist auf der Ostbaar aufgewachsen, hat am Musikwissenschaftlichen Institut Freiburg und an der Hochschule für Musik Würzburg studiert. Nach zahlreichen Auftritten an namhaften Theatern ist er inzwischen Ensemblemitglied am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Seine Ehefrau, die Opernsängerin Ann-Katrin Naidu, trat als Solistin mit den wichtigsten deutschen Orchestern auf und unter anderem unter den Dirigenten Maazel, Nagano und Thielemann. In München tritt sie am Staatstheater und am Nationaltheater auf.

Die Sopranistin Lisa-Maria Samardzig, geborene Kettern, hat ebenfalls Schwarzwald-Baar-Wurzeln. Sie hat an der Musikhochschule Trossingen Gesang studiert, seit 2008 gehört sie zur Gächinger Kantorei. Später sang sie unter anderem bei den Festspielen im Wasserschloss Glatt im Freischütz das "Ännchen", in Donaueschingen und Ungarn Mendelssohn-Partien.

Der Vokalsolist Clemens Morgenthaler stammt aus Wertheim/Main. Er hat in Freiburg Kirchenmusik und Gesang studiert und ist seit 2010 Professor am Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch.

"Eigentlich ist die Rossini-Messe für zwei Klaviere und Harmonium geschrieben", erzählt Kantorin Schweizer im Vorfeld. Da das zweite Klavier aber nur klangverstärkend eingesetzt sei, werde es häufig weggelassen. Das Akkordeon, diesen Part spielt die Donaueschingerin Astrid Schlumberger, komme dem Harmoniumklang sehr nahe, habe aber größere dynamische Möglichkeiten. Für den Klavierpart konnte Schweizer Urs Liska gewinnen, der in Freiburg als freier Pianist arbeitet.

Die Uraufführung fand am 14. März 1864 im privaten Rahmen vor geladenen Gästen statt. Für Schweizer passt die Petite Messe ideal in einen kleineren Kirchenraum wie die Christuskirche.

Die Aufführung beginnt um 20 Uhr. Karten sind im Vorverkauf im Pfarramt an der Hermann-Fischer-Allee und an der Abendkasse erhältlich.