Die Gruppe "Soulicious" begeistert im Quellenhöfle ihre Zuhörer und lässt es bei der Musiknacht so richtig krachen. Foto: Rademacher

Tanzen in lauer Sommernacht: Zehn Bands unterhalten das Publikum in acht Lokalen und unter freiem Himmel.

Donaueschingen - Ein reichhaltiges Programm bot die Donaueschinger Musiknacht. Insgesamt zehn Bands waren beim Eröffnungskonzert und in acht Lokalen am Start.

Und auch außerhalb nutzten viele die laue Sommernacht, um sich mit Musik berieseln zu lassen und beobachteten das Geschehen durch die Fenster. An den unzähligen Tischen auf dem Hengstlerplatz war noch um 22 Uhr kaum ein Platz zu bekommen.

Vor 15 Jahren war die Donaueschinger Jazznacht aus der Taufe gehoben worden. Im Laufe der Jahre nahmen immer mehr andere Musikrichtungen Einzug. Logische Konsequenz ist die Umbenennung der Jazznacht zur Musiknacht. Mit dem neuen Konzept möchte man mehr als zuvor ein Spektrum für alle Geschmäcker bieten, trotzdem sollen die Jazzfans nicht zu kurz kommen. Das Eröffnungskonzert wurde von der Donauhalle bei freiem Eintritt auf den Max-Rieple-Platz verlegt. Auf die Feststellung, dass die Mehrzahl der diesjährigen Formationen noch Jazz-Elemente enthalten, meinte Organisator Gregor Lange, man wolle in einem fließenden Übergang weltoffener werden und werde diesen Weg im kommenden Jahr weitergehen.

Als um Punkt 18.30 Uhr die Unadinger "Blosmaschii" mit "Also sprach Zarathustra" startete, füllte sich der Platz im Nu. Man habe für den Abend eher die jazzigen Stücke ausgewählt, so Trompeter Sascha Kleiser. Und so improvisierte die neunköpfige Combo munter drauf los, auf höchstem Niveau mit viel Rhythmus unterlegt. Als Zugabe gab es mit "Radar Love" eine Rocknummer.

Das Sextett "Volxtanz" aus Mannheim, das über den Platz einmarschierte, stand dem nicht nach. Zwei Virtuosen am Saxophon und eine Posaune im Vordergrund, dahinter eine Rhythmusgruppe mit unglaublicher Energie, heizten die Stimmung auf dem Platz an. Als Überraschung tauchten "Volxtanz" dann später noch einmal auf dem Hengstlerplatz auf.

Mit Crosscovermusik zwischen Jazz und Folklore füllte das "Frank Wuppinger Arkestra" den Saal in der Alten Hofbiliothek. Im "Twist" gab es Hammond-Sound vom "Jörg Enz Trio" unterstützt von Jazz-Sängerin Lilly Thornton. Die "Blue Lake Dixies" im Bräustüble improvisierten munter drauf los und zeigten, dass sie mehr als Dixieland drauf haben. Wer coole Jazzimprovisationen liebt, war im Vivaldi mit dem "Zipflo Reinhardt Trio" gut bedient. In den restlichen vier Lokalen hieß es Stimmung pur, es war schwer, durchzukommen. Von weitem schon hörte man den Bass der Soul-Band "Soulicious", die im Quellhöfle aufspielte.

"Diego's Canela" animierte im Hengstler mit Latino Pop das ganze Lokal zum Tanzen. Rock'n Roll getanzt wurde in der Bar Centrale bei der Rockabilly-Party der "B-Shakers". Sie wirbelten über die Bühne, gaben Zugabe auf Zugabe und schickten das begeisterte Publikum mit "Johnny Be Goode" nach Hause. Kein Ende schien es im Irish Pub zu geben.

Die Trio-Besetzung der Wombats aus Schonach war sicherlich einer der Höhepunkte des Abends. "Wir spielen bis wir nicht mehr dürfen", so das Motto der Band, die nicht nur Irish Folk, sondern viele Stücke aus der Musikgeschichte auf Lager hat. Das Publikum nahm es dankbar an, als die Musiker über eine Stunde nach dem eigentlichen Ende der Musiknacht "Nothing Else Matters" von Metallica anstimmten.