Die Gespannfahrer begeistern die Besucher. Nun bekommt Donaueschingen für 2019 die Europameisterschaft. Foto: Müller

Reitturnier: Zuschlag für 2019. Gespannfahrer rücken in den Fokus des Turniers.

Donaueschingen  - Es ist der nächste Schritt nach vorne. Während die vergangenen zehn Jahre Reitturnier unter Escon unter der Überschrift "Rettung" der Veranstaltung liefen, setzt Turnierchef Kaspar Funke nun auf die Weiterentwicklung.

Erstes deutliches Zeichen hierfür ist, dass der Weltverband die Europameisterschaft im Gespannfahren für das Jahr 2019 nach Donaueschinger vergeben hat. "Es war der logische Schritt: Keiner will, dass das Reitturnier stagniert, sondern dass es sich weiterentwickelt", sagt Funke. Nicht nur die mittlerweile optimalen Voraussetzungen haben ihn dazu bewogen, sich für das Championat zu bewerben. Es hätten ihn auch viele Seiten dazu ermutigt, beispielsweise Akteure oder Verbände.

Funke spricht von großem Vertrauen

Außergewöhnlich war, dass Funke vom Weltverband den Zuschlag erhalten hat, obwohl in seinem Konzept doch einige Wenn-Dann-Formulierungen zu finden waren. Denn normalerweise werden Championate nur vergeben, wenn nicht die kleinste Eventualität offen ist. Doch die Kombination aus Funke als erfahrenem Turnierchef und Donaueschingen als Stadt mit einer langen Reitsportgeschichte haben den Weltverband überzeugt. Funke spricht von dem 100-prozentigen Vertrauen, das ihm entgegengebracht worden sei. Denn die Vision, die der Turnierchef von der Europameisterschaft entworfen hat, hat die Verantwortlichen wohl restlos überzeugt. Donaueschingen war immerhin bei weitem nicht der einzige Bewerber.

Die Zusage, dass 2019 in Donaueschingen die EM im Gespannfahren ausgetragen wird, hat auch Auswirkungen auf die Vertragssituation zwischen Stadt und Escon. 2018 war das Reitturnier gesichert, doch Funke hatte nach der diesjährigen Veranstaltung angekündigt, dass er die Option, den Vertrag vorzeitig zu verlängern, nicht ziehen werde. Diese Möglichkeit hat er noch bis zum 31. Dezember und alle Zeichen stehen so, dass er es auch tun wird.

Funke möchte die Zusammenarbeit mit der Stadt zudem auch im vertraglichen Bereich auf eine längerfristige Basis stellen. Neben der Ausgestaltung des Vertrages steht in Kürze auch ein Termin mit den Fraktionssprechern an, um ihnen das Konzept für die Europameisterschaft in ihrer Stadt vorzustellen.

Historische Kutschen sollen Bild bereichern

Einen großen Abriss gibt es schon: So möchte Funke beispielsweise beim traditionellen Umzug durch die Stadt die Gespannfahrer in den Mittelpunkt rücken. In historischen Kutschen sollen die einzelnen Nationen dann durch die Stadt gefahren werden. Zielpunkt sind die Donauhallen, in denen ein großer Empfang geplant ist. So möchte der Turnierchef auch die Verbundenheit mit der Stadt deutlich machen, und zeigen, dass die Europameisterschaft nicht nur im Schlosspark vor den Toren der Stadt zu finden ist.

Neben der genauen Ausgestaltung des Programmes sind aber auch der Dressurplatz und der Abreiteplatz für die Gespannfahrer ein Thema. Seit Jahren klagen Sportler bereits. Dieses Jahr wurde bereits gehandelt.

"Wenn wir 2017, 2018 und 2019 auch noch etwas machen, dann haben wir perfekte Bedingungen", freut sich Funke.

Die Europameisterschaft im Gespannfahren ist nicht der erste internationale Wettbewerb in Donaueschingen. Bereits Anfang der 1990er Jahre gab es ein entsprechendes Championat. Doch auch in anderen Bereichen wurden schon Europa- und Weltmeisterschaften am Donauursprung ausgetragen. Beispielsweise die Gewichtheber-Junioren-WM 1989, Gewichtheber-WM 1991 oder die Para-WM im Bogenschießen im vergangenen Jahr.