Beim Feueralarm muss es schnell gehen. Gemeinderat und Verwaltung tragen den Behindertenbeauftragten Manfred Kemter die Treppe hinunter. Foto: Jakober

Fehlalarm schreckt Bürgervertreter auf. Zwangspause für Kommunalpolitiker.

Donaueschingen  - Im Gemeinderat geht es ja gelegentlich schon heiß her. Schließlich gibt es etliche Themen, über die die kommunalpolitischen Vertreter kontrovers diskutieren können. Doch noch nie musste die Feuerwehr extra ausrücken. Während in nichtöffentlicher Sitzung die Stimmen ausgezählt wurden, wer denn nun der neue Tourismuschef wird, erschallte plötzlich eine Durchsage: "Achtung, Achtung." Doch die penetrante Frauenstimme wollte nicht das Ergebnis verkünden, sie forderte vielmehr alle Besucher auf, die Donauhallen zu verlassen.

Feuerwehr-Alarm: Aber nicht, weil zur Wahl des Tourismusamtsleiters weißer Rauch aus dem Sitzungssaal aufsteigen sollte oder gar, weil sich einer zum Rauchen auf die Toilette verdrückt hat. Nein, schlichtweg ein Fehlalarm, der sich dann aber auch nicht mehr abstellen ließ und die Feuerwehr auf den Plan rief.

Und bei so einem Ereignis zeigten sich Verwaltung und Gemeinderäte von ihrer besten und lustigsten Seite: Der Behindertenbeauftragte Manfred Kempter, der mit dem Rollstuhl oben an der großen Treppe stand, wurde mit vereinten Kräften hinuntergetragen. Hauptamtsleiter Tobias Butsch nahm sich der noch nicht ausgezählten Stimmzettel an und hütete sie mit seinem Leben. Und die beiden Grünen-Stadträte Elisabeth und Michael Blaurock ließen in ihren Ehealltag blicken. Er hatte nämlich das Vesper gerettet, anstatt seine Frau. Elisabeth Blaurock hatte sich aber selbst gerettet und nahm es mit Humor, während die SPD-Stadträtin Sigrid Zwetschke voller Neid auf das Blaurocksche Vesper blickte. Sie hatte ihres nämlich liegen lassen, und gerettet hatte es auch keiner.