Freuen sich auf die Feier (stehend, von links): Markus Müller, Cosima Gässler, Ezgi Birdüzer, Aaliyah Fazio, Andreas Müller, Robin Schrenk, Alexander Kopp und Christian Dagn sowie (kniend, von links) Amadea Mäder, Mira Blessing und Annika Vogel . Foto: Reichart Foto: Schwarzwälder Bote

34 aktive und 25 passive Mitglieder: Vor nicht einmal fünf Monaten

34 aktive und 25 passive Mitglieder: Vor nicht einmal fünf Monaten wurde die Landjugend Wolterdingen gegründet und erfreut sich jetzt schon großer Beliebtheit.

Nach der erfolgreichen Gründung der Wolterdinger Landjugend soll diese nun auch ganz offiziell gefeiert werden. Und zwar am kommenden Samstag, 28. April, ab 20 Uhr in der Wolterdinger Festhalle. Als Willkommensgruß wird eine Happy-Hour, die von 20 bis 21 Uhr stattfindet, geboten. Für Stimmung sorgt DJ Chris-Di. Einlass unter 18 Jahren ist nur mit einem gültigen Muttizettel möglich.

Donaueschingen-Wolterdingen (jak). Nie hätte der Vorsitzende Andreas Müller mit einem so großen Zuspruch gerechnet: "Ich war echt überrascht. Wir haben uns schon gedacht, dass Interesse vorhanden ist, aber dass so viele Leute zu uns kommen, hatten wir nicht wirklich erwartet."

Es ist ein Angebot, das vor allem die Jüngeren anspricht. Zwei Drittel der Mitglieder sind unter 18 Jahren. Müller gehört mit 22 Jahren zu den Ältesten, sein Bruder Markus Müller, der für die Kasse verantwortlich ist, ist mit 25 Jahren gar der Älteste.

"Was uns auch überrascht hat ist, dass viele Leute zu uns gekommen sind, von denen wir es nie erwartet haben", sagt Andreas Müller. Jugendliche, die sonst in keinem Verein Mitglied sind. Jugendliche, die sonst im Ort nicht so eingebunden sind. Und Jugendliche, die im Vorfeld keinen Kontakt zu dem zehnköpfigen Gründungteam hatten. Und gerade solche Geschichten motivieren zusätzlich: So wurde Müller von einer Oma angesprochen. Die Enkelin sei nie groß weggegangen. Nun ist sie in der Landjugend und hat Anschluss.

Und das aus in dieser neuen Landjugend-Gruppe mit all den neuen Mitgliedern auch ein richtiges Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht, stand in den ersten Monaten das Kennenlernen im Vordergrund. Doch auch innerhalb der Kreis-Landjugend hat die Wolterdinger Gruppe schon von sich reden gemacht. Beim Kreisfasnetsball etwa: "Da haben wir extra einen Tanz einstudiert. Das haben nur drei von 17 Gruppen gemacht", blickt Müller zurück. Und beim Kreis-Irgendwas-Turnier in Aasen haben die Wolterdinger den ersten Platz belegt. Beim Kreislandjugendtag in Hondingen durfte die Gruppe ebenfalls nicht fehlen.

Von so viel Engagement sind auch die anderen Landjugendgruppen begeistert. Zwar wurde der Verein schon offiziell gegründet: Aber in der Kreis-Landjugend und auch im Bund Badischer Landjugend sind die Wolterdinger bislang nur Mitglied auf Probe. "Das ist ja auch für die anderen etwas Neues, weil es ja eigentlich kaum noch Neugründungen gibt." Doch jetzt schon wurde signalisiert, dass der dauerhaften Aufnahme in den Bund Badischer Landjugend im Herbst und in die Kreis-Landjugend im kommenden Frühjahr nichts im Wege stünde.

Doch warum gab es bislang in Wolterdingen keine Landjugend? "Das ist eine Frage, die wir uns auch oft gestellt haben", sagt Andreas Müller. Und eine Frage, die ihm auch die etwas älteren Wolterdinger nicht wirklich beantworten konnten. Den Wunsch, eine eigene Gruppe zu gründen, gab es schon länger. Aber auf sein "Warum habt ihr damals keine Landjugend gegründet?" hat Müller nicht wirklich eine Antwort bekommen.

Auch im Ort selbst gibt es die eine oder andere kritische Stimmung zur Landjugendgründung. Schließlich ist die Jugend auf Vereinsebene heiß umkämpft. Nichtsdestotrotz ist sich die Landjugend der Unterstützung von Ortsvorsteher Reinhard Müller gewiss. "Er hätte schon lange gerne eine Wolterdinger Landjugend gehabt. Doch ein Ortsvorsteher allein reicht nicht. Dazu braucht es auch die Jugend." Die hat es nun und einen Raum haben sie von der Ortsverwaltung auch gleich zur Verfügung gestellt bekommen. Neben dem Feuerwehrhaus hat sie einen "super Raum" bekommen.

Dort können sich die Jungen selbst entfalten: "Wir haben uns lange überlegt, wie wir vorgehen", blickt Müller zurück. Der Eintritt in eine andere Landjugend? Das Engagement außerhalb des Ortes? Oder doch die Vereingründung? Letzteres bringt auch Vorteile für Wolterdingen. Nicht nur, dass sich die Landjugend beispielsweise schon im Schwimmbad engagiert hat und dort kräftig mitgeholfen hat, das Bad für die Saison zu richten. Auch schafft sie ein Angebot für den Nachwuchs. Denn nachdem es den Jugendtreff nicht mehr gibt, schließt die Landjugend die Lücke, die dadurch entstanden ist – mit einem positiven Zusatzangebot: "Wir bieten für die Jugendlichen auch Programm." Und die Möglichkeit, sich einzubringen und eigene Erfahrungen zu sammeln. "Wir sind alle Mitglieder in anderen Vereinen. Da ist es meist so, dass die Älteren das Sagen haben und die Jugend auf der Strecke bleibt." In der Landjugend soll das anders laufen. "Klar, wir werden sicher auch Fehler machen. Aber daraus lernen wir und wir können uns so auch entwickeln", sagt Müller.

Weitere Informationen: Die Landjugend-Ortsgruppe ist für weitere Mitglieder unter 30 Jahren offen. Auch Passive sind willkommen. Kontakt: Andreas Müller, Telefon: 0174/6 70 38 15 oder E-Mail andreas.mueller.1995@web.de