Die neue "Kistenschlange" der Fürstenberg-Brauerei: Das Leergut kommt an, durchläuft zunächst zwei Maschinen und passiert einen Mitarbeiter – schließlich schiebt es sich ein Stockwerk höher Richtung Abfüllung. Foto: Hahnel

Traditionsbrauerei investiert 1,2 Millionen Euro in neue Palettierung. Ressourcenschonung wichtiges Thema.

Donaueschingen - Seit Montag läuft die neue Palettierungsanlage der Fürstenberg-Brauerei offiziell. Pro Stunde werden 66 000 Flaschen des mehrfach prämierten "Gerstensaftes" transportiert. An Halden- und Poststraße hatte man zurückliegend aber nicht nur die Leergutannahme im Auge. Brauerei-Geschäftsführer Georg Schwende, Technik-Chef Daniel Haag sowie Ralph Gehringer (technische Infrastruktur) informierten nun über weitere Einzelmaßnahmen, welche das Traditionsbrauhaus in der vorderen Reihe der so umkämpften Branche halten. Mittlerweile können aus "lediglich" 4,3 Hektoliter Quellwasser vier Hektoliter Bier gebraut werden. Die neue Palettierung schlägt mit 1,2 Millionen Euro in die Bücher und ist, Schwende zufolge, die größte Einzelinvestition der letzten Jahre. Das im vergangenen Jahr weiter aufgebaute interne Blockheizkraftwerk versorgt das Brauhaus zu 70 Prozent mit Energie. Gespeist wird die einen sehr hohen 90-prozentigen Wirkungsgrad aufweisende "Megamaschine" jedoch mit der Primärenergie Gas. Wann sich die Fürstenberg-Brauerei tatsächlich einmal komplett allein versorgen kann, steht in den Sternen.

Energie, Stromführung, Druckluftversorgung, Wasser, Kälteerzeugung – den neuesten Umweltbericht können Schwende und seine 200 Mitarbeiter mit gutem Gewissen präsentieren. Daniel Haag mag es übrigens anschaulich und verkündete: "In den vergangenen zwei Jahren haben wir eine Kohlendioxidmenge eingespart, für deren Bindung 30 000 Fichten notwendig sind." Zweites von Haag präsentiertes "griffiges" Bild: Die Wassereinsparung der Brauerei in den letzten Jahren entspricht einer theoretischen Verbrauchsmenge, die für eine vierköpfige Familie in 164 Jahren anfallen würde. "Man sieht also, dass uns unter anderem Schonung der Ressourcen und immer wieder das Thema Sicherheit wirklich am Herzen liegen", ergänzte Georg Schwende.

Wenn die Brauer der Donaustadt einladen und auf ihre Modernisierungsmaßnahmen verweisen, dürfen die markanteren Köpfe aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung nicht fehlen. Als neuer CDU-Wahlkreisabgeordneter in Berlin grüßte Thorsten Frei nicht nur in die Reihen, sondern "warf" zusammen mit Schwende die neue Palettierung an – Thomas Albiez war seitens der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heubergpräsent. Christian Kaiser (Grüne) schien beim Brauereirundgang übrigens seine kleine Digitalkamera förmlich leerknipsen zu wollen. Der Kommunale ist technikbegeistert und nahm manch unscheinbares Lüftungsrohr in Augenschein, eines konnte Kaiser also definitiv nicht entgehen: Die Brauerei "stopft" einzelne Wärmelöcher sogar mit speziellen Isolationsmatten. Sieht provisorisch aus, ist aber sehr effektiv.