Cinebaar: Regisseurin zu Gast

Donaueschingen. In Anwesenheit der Regisseurin Irene Schüller zeigt das Cinebaar Donaueschingen am Sonntag, 28. Januar, 19 Uhr, die Dokumentation "Tango zu Besuch".

Die Erotik ist inszeniert, doch die Nähe ist echt. Das führt zu Konflikten, die das makellose Paar auf der Tanzfläche nicht zeigt. Wie viel ist Spiel, wie sehr halten die starren Geschlechterrollen des Tangos gefangen?

Mit feinem Humor erzählt

"Tango zu Besuch" blickt hinter die perfekte Fassade, zeigt die Gegensätze und wie sie sich in der kleinen Szene auswirken. Ruben ist froh über die klare Rollenverteilung. Susanna dagegen macht sich für mehr Gleichberechtigung stark. Christian genießt die flüchtigen Kontakte mit Frauen. Helena jedoch sucht nach echter Begegnung. Joscha wiederum will vom Zwischenmenschlichen nichts wissen. Er möchte Tango zu seinem Beruf machen, damit Geld verdienen.

Schonungslos, trotzdem liebevoll und mit feinem Humor erzählt "Tango zu Besuch", was sich in den Tanzsälen fern von Buenos Aires abspielt. Wie in der eigenen Eleganz bleiben, wenn der Partner herumstolpert? Man muss viele Jahre trainieren, um gut zu sein, um in der Tango-Szene akzeptiert zu werden. Wer will sich da schlechte Tänze ohne Kick zumuten? Arroganz hilft, "Nein" zu sagen und um Ablehnung einzustecken. Joscha vermutet, seine Arroganz schütze ihn auch vor der extremen Nähe des Tangos. So gehen die Unnahbaren wieder allein nach Hause, wenn die Musik verstummt ist, auch wenn sie auf den Partner fürs Leben gehofft haben. Glücklich oder unglücklich? Eine runde Milonga führt vom frischen Begehren zum wehmütigen Abschiedsschmerz im Zeitraffer durchs ganze Liebesdrama.

Nach diesem ungewöhnlichen Tango-Film weiß man, warum fünf junge Menschen auf höchst ästhetische und berührende Art gemeinsam einsam sind.

Eintrittskarten für den Abend gibt es unter der Tickethotline 0771/889 85 66 und online unter www.cinebaar.de