Ausgelassene Stimmung: Stadt und Brauerei richten das Donauquellfest in den ungeraden Jahren aus. Für die geraden Jahre wird an einem anderen Festformat gearbeitet. Foto: Jürgen Müller

Eigene Veranstaltung für gerade Kalenderjahre in Planung. Neues Festformat für Residenzbereich.

Donaueschingen - Kein Donauquellfest im kommenden Jahr: Nachdem nun zweimal hintereinander – einmal zur Eröffnung der sanierten Quelle und einmal in Kooperation mit der Brauerei – gefeiert wurde, wird der Residenzbereich 2018 nicht zur Festmeile werden.

Nur das Gregorifest wird dort als eintägige Veranstaltung stattfinden, wie es seit zwei Jahren praktiziert wird.

Das Donauquellfest wird allerdings nicht grundsätzlich zu Grabe getragen. 2019 soll es wieder stattfinden und dann auch in steter Regelmäßigkeit in den ungeraden Kalenderjahren. Grund sind die Kosten. 62 000 Euro hat das Donauquellfest die Stadt im vergangenen Jahr gekostet. Dabei handelt es sich noch nicht einmal um die komplette Summe, die für das dreitätige Fest notwendig war. Die Fürstenberg-Brauerei hatte sich an den Ausgaben beteiligt, waren doch Donauquellfest und Brauereifest zu einem großen Stadtfest verschmolzen. Auch an den Marketing- und Infrastrukturkosten beteiligte sich das Unternehmen. Zusätzlich hatte die Brauerei die Bühne auf der Schützenbrücke, auf der am Samstagabend das Lokalyderby ausgetragen wurde, eigenständig betrieben.

Doch das Brauereifest findet alle zwei Jahre statt und das möchte das Unternehmen auch so beibehalten: Im Umkehrschluss heißt das, dass die Stadt im kommenden Jahr wesentlich mehr als 62 000 Euro für das Donauquellfest würde investieren müssen. Und auch personell wäre wesentlich mehr Arbeit auf das Tourismusamt zugekommen.

Das Risisko eines "Donauquellfestes light" wollte die Verwaltung nicht eingehen. Schließlich wäre es Besuchern nur schwer zu vermitteln, dass in einem Jahr groß und im folgenden Jahr in abgespeckter Version gefeiert wird.

Also nur alle zwei Jahre feiern? Die Stadträte hatten schon nach der Einweihung der Donauquelle klar gemacht, dass sie sich jedes Jahr eine Veranstaltung im Residenzbereich wünschen. Schließlich wurde das Viertel mit vielen Millionen Euro zu Donaueschingens Aushängeschild gemacht.

Die Lösung: In den ungeraden Jahren wird gemeinsam mit der Brauerei das Donauquellfest gefeiert und ab 2020 soll es in den geraden Jahren ebenfalls ein Fest im Residenzbereich geben – nur eben mit einem geringeren Budget und einem anderen Veranstaltungskonzept. Nicht tangiert ist das Gregorifest mit seiner langen Tradition. Es wird auch künftig immer am Festmontag im Residenzbereich stattfinden.

Erste Ideen für das neue Festformat gibt es schon. Die soll nun der neue Arbeitskreis Donauquellfest konkretisieren. Er setzt sich zusammen aus Vertretern der Gemeinderatsfraktionen sowie Akteuren und Beteiligten, die bei der diesjährigen Veranstaltung schon mitgewirkt haben. Der Arbeitskreis soll sich alle zwei bis drei Monate treffen, um das Konzept auszuarbeiten, so die Planung. Außerdem soll parallel dazu das Donauquellfest einen Feinschliff bekommen. Das Grundkonzept bleibt bestehen, doch die Verantwortlichen wollen aus den Erfahrungen, die sie in diesem Jahr gesammelt haben, lernen und einzelne Punkte optimieren oder ergänzen.

Erstmals wurde das Donauquellfest 2016 gefeiert. Damals galt es den Abschluss der Sanierungsarbeiten im Residenzbereich sowie die Einweihung der neuen Donauquelle zu begehen. Gleichzeitig fand an diesem Wochenende auch das Stadtfest der Narrenzunft und am Montag das traditionelle Gregorifest im Residenzbereich statt. Das Fest wurde so gut angenommen, dass schon während der Veranstaltung die Idee geboren wurde, daraus ein neues, großes Stadtfest im Residenzbereich zu schaffen. Doch die Arbeit, die mit der Organisation verbunden war, war zu viel für Verwaltung und Frohsinn alleine. Die Brauerei, die alle zwei Jahre in unmittelbarer Nähe ihr eigenes Fest feiert, kam auf die Stadt mit dem Vorschlag zu, man könne das Fest gemeinsam ausrichten und so die Synergien nutzen. Dem Gemeinderat war damals wichtig, dass bei der Veranstaltung auch die Stadt eine Rolle spielen müsse und nicht nur die Brauerei. Außerdem wurde betont, dass nicht nur alle zwei Jahre gefeiert werden soll, sondern auch in den geraden Jahren ohne die Brauerei eine Veranstaltung in der Stadt auf die Beine gestellt werden soll.