Das Kreistierheim in Donaueschingen mit seinen 4850 Quadratmetern Größe kämpft auch mit den Folgen der Corona-Krise. Foto: Müller

Finanzielle Einbußen durch ausbleibende Pensionsgäste. Zutritt ab Montag nach Vereinbarung.

Donaueschingen - Die Corona-Krise wirkt sich auch auf die Tierheime aus. Ehrenamtliche Helfer erhalten keinen Zutritt mehr, es gelten die üblichen Vorschriften wie Abstand halten, Mund-Nase-Schutz tragen und Hände desinfizieren. Und auch mit finanziellen Verlusten muss das Kreistierheim Donaueschingen rechnen.

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Das Kreistierheim in Donaueschingen reagierte bereits sehr früh mit den Zugangsbeschränkungen. "Schon Anfang März bemerkten wir, wie plötzlich viele Menschen bei uns vorbeischauten und sich ehrenamtlich engagieren wollten", berichtet Nadine Vögel die Leiterin des Kreistierheims in Donaueschingen.

Einrichtung musste Notbremse ziehen

"Die Leute hatten plötzlich Zeit aufgrund von Kurzarbeit aber auch Homeoffice, Stundenabbau oder Zwangsurlaub und wollten uns etwas Gutes tun." Doch dann musste die Notbremse gezogen werden, denn die Einrichtung konnte es sich nicht leisten, dass sich jemand der sieben Mitarbeiter mit dem Virus infiziert und somit die Versorgung der Tiere nicht mehr gewährleistet gewesen wäre.

"Und dann hatten wir auch noch zwei Mitarbeiter, die sich im Vorfeld der Pandemie mit einer Grippe infiziert hatten, wir sie aber vorsichtshalber deshalb vier Wochen zu Hause ließen", erzählt die Leiterin weiter. Dennoch meisterte das Team sein Arbeitspensum. Die zwei Mitarbeiter, die zu Hause bleiben mussten, kümmerten sich währenddessen um die Digitalisierung des Kreistierheims.

Durch die Krise wurden nicht mehr Tiere abgegeben

Glücklicherweise hatte man zu Beginn der Schließung der Einrichtung nur noch sechs Hunde zu versorgen, der Rest konnte rechtzeitig vermittelt werden. "So fehlten uns auch nicht unbedingt unsere Ehrenamtlichen, die mit den Tieren Gassi gehen. Wir nutzten die Situation, um uns intensiv mit den Tieren zu beschäftigen: unter anderem mit Spielgeräten die während dieser Zeit selber gebaut wurden", so Nadine Vögel.

Zum Glück seien auch während der Zeit der Schließung nicht mehr Tiere abgeben worden als vorher, die Hysterie um das Virus und die Ansteckungsgefahr durch Haustiere sei beim Kreistierheim ausgeblieben.

Sechs Katzenbabys wurden im Kreistierheim geboren

Was nach wie vor etwas Sorge bereitet, sind die 30 Katzen, die aktuell im Tierheim beheimatet sind. Darunter befinden sich viele verwilderte Katzen, die mit hohem medizinischen Aufwand versorgt werden müssen. Hier könnten die Gemeinden reagieren, wenn sie einer Katzenschutzverordnung zustimmen würden, wonach Freigänger-Katzen mit einer Kastrations- und Kennzeichnungspflicht belegt werden sollten, so Vögel.

Aktuell sind wieder sechs Katzenbabys im Kreistierheim geboren worden, die teils mit aufwendiger Handaufzucht großgezogen werden müssen. Gerade dadurch sei der Bedarf an Baby-Katzennassfutter sehr hoch. Futterspenden sollten sich nach Möglichkeit hierauf konzentrieren.

Dennoch habe man durch den Wegfall der Laufkundschaft auch solche Situationen momentan im Griff. Was etwas aus dem Ruder laufe, sei die momentane finanzielle Situation. "Da die Leute momentan nicht in den Urlaub fahren, haben wir aktuell keine Pensionstiere zu versorgen, was uns natürlich hohe finanzielle Einbußen beschert. Und wie lange diese Situation noch andauert, wissen wir natürlich nicht", sagt Nadine Vögel mit sorgenvoller Miene.

Auch wie es um den Tag der offenen Tür im September steht, sei noch nicht gewiss. Der Weihnachtsmarkt im Dezember stehe ebenfalls noch in den Sternen. Wenigstens kann ab dem 4. Mai die Zutrittssperre gelockert werden, allerdings nur nach telefonischer Terminvereinbarung. Inzwischen ist der Bestand an Hunden auch wieder auf elf angewachsen, und auch die Katzen freuen sich bestimmt wieder auf ein neues Zuhause. Am dringendsten jedoch wird momentan wie schon erwähnt Baby Katzen Nassfutter benötigt.