Verbal und in baaremer Mundart eine "Macht": Wenn Wolfgang Gut (rechts) auftritt, wird gelacht – gänzlich aber konnte er die Jury beim Festumzug nicht auf die Seite seiner "Sieben-Blätz-Hexen" ziehen. Für die Hexen gab’s nur "Silber". Fotos: Hahnel Foto: Hahnel

Gruppen zeigen Hollywood in bunten Filmausschnitten. Reit- und Fahrstall sowie Ponyhof Müller in der Gunst vorn.

Donaueschingen - Endlich auch am frühen Abend milde Temperaturen und "Massen" von Zuschauern beim großen Festumzug zum donaustädtischen Reitturnier: Im Herzen der Kernstadt stimmte man sich am Donnerstag ausgelassen auf das Reit-Event ein.

Das nunmehr 58. Internationale Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier kommt wohl gut ins Rollen, in der Donaustadt darf man sich wieder auf die besonderen Tage am und im Park freuen.

19 Gruppen bildeten nun einen teils umjubelten und beklatschten Umzug, das Motto "Hollywood zu Gast beim CHI Donaueschingen" ließ ausreichend Raum für Interpretationen.

Das beliebteste Filmpferd, jenes, das die antiken Griechen angeblich durch das trojanische Stadttor schoben, die legendären und diesmal getragenen Hollywood-Lettern, der Finger von E.T., das Surfbrett, in das der Weiße Hai seine Zahnreihen borte, "Frohsinn"-Zunftmeister Michael Lehmann als unerschütterlicher und am Ende Achilles doch unterlegene Held, "sonderbare Regisseure" – man durfte schmunzeln.

"Fasnet mit Pferden", kommentierte eine vorübergehend in Donaueschingen beschäftigte Dame aus den schwäbischen Gefilden – ja und nein. Die Beurteilung der darstellenden und sich um 1000 Euro Siegprämie bewerbenden Gruppen und Vereine ist eine Sache, der Pferdesport eine andere.

Fabienne Lütkemeier etwa nahm ihren Eintrag ins goldene Buch der Donaustadt auf der Umzugsstrecke vor, die junge Reiterin hat sich schon einige Meriten verdient und ist als Goldmedaillengewinnerin im Mannschafts-Dressurwettbewerb der Weltreiterspiele zu Gast auf der Baar.

Oder Laura Klaphake, die amtierende JR-Mannschaftseuropameisterin: Teil der den Festumzug bewertenden Jury und gestern immer wieder im Smalltalk mit dem neben ihr Platz genommenen OB Erik Pauly.

Die Jury ließ schließlich die Umzugsteilnehmer des Reit- und Fahrstalls sowie Ponyhofs "Müller" aufs oberste Podest kommen. Den zweiten Rang ergatterten die heimischen "Sieben-Blätz-Hexen", die einen zigfach und herzhaft belachten Abstecher in die filmische Kunstwelt der US-Westküste boten. Jörg Rommelfanger, neuer Polizeichef in Donaueschingen, stand zwar in Uniform an der Umzugsstrecke, nicht aber, um Vollzugsgewalt etwaig schnell signalisieren zu können. Der obere Ordnungshüter tauchte quasi halbprivat und mit familiärem Anhang in die Menge und zeigte sich deutlich eingenommen sowie vergnügt. "Ich habe das hier ja noch nicht so oft gesehen", bekannte der auf dem Hanselbrunnenplatz stehende Rommelfanger.