Faszination am Himmel pur: Die Kinderschar erwartet gespannt den Abwurf der Bonbons aus dem Fährendrachen. Foto: Butschle

Drachentage sorgen für Farbenglanz am eintönigen Himmel / Spiel mit dem Wind begeistert nicht nur Sportler

Donaueschingen - Schon vom Autobahnzubringer aus Bad Dürrheim kommend stachen die bunten, teils ruhig gleitenden, zum Teil aber auch hektisch und furios durch die Lüfte kreisenden, bunten Gestalten am fernen Himmel auf. Unter den Wolken zogen sie ihre schwungvollen Bahnen, gelenkt von den geschickten Händen ihrer Meister, den Drachenfliegern. Aus vielen Ländern waren sie wieder nach Donaueschingen angereist.

Eine kleine Wohnmobilstadt gründete sich bereits am Freitagabend um die Start- und Landebahnen des Donaueschinger Flugplatzgeländes.

Nicht nur für Donaueschingen und die Region wurden die Drachentage zum Event mit dem besonderen Flair und dem verzückten Blick zum Himmel. Die Autokennzeichen aus Frankreich, Österreich, den Beneluxländern und natürlich aus der Schweiz ließen auf das internationales Renommee dieser einzigartigen Drachenflugschau auf der Baar schließen.

Und auch der Wettergott gesellte sich noch zu den Freunden dieser beeindruckenden Flugkunst hinzu. Optimale Windverhältnisse machten den wolkenverhangenen Himmel vergessen und brachten die unzähligen, kunstvoll und technisch einwandfrei präparierten Flugobjekte in luftige Höhen. "Ein absolutes Sahnewetter", so Wolfgang Karrer, Vorsitzender des Baaremer Drachenclubs, "für alle Drachenflieger".

Einzigartige Ensembles schwirrender, an dünnem Seil gelenkter Drachen bestimmten die Sicht nach oben. "Ich bin begeistert", so der mit seiner kompletten Familie aus dem eidgenössischen Thurgau angereiste Roland Ertl, "ein Freund hat mir von dieser Flugschau erzählt.

Aber das was wir jetzt selbst und live sehen", so der faszinierte Familienvater, "übertrifft unsere Erwartungen bei weitem". Und nicht nur seine. Immer wieder braust Applaus auf. Immer neue Drachen zeigen sich den Zuschauern über ihren Köpfen. Die Organisation überrascht. Trotz der Enge und der unzähligen Einzeldrachen verfangen sich keine Schnüre. Alles klappt reibungslos.

Toll auch die gute Moderation. Leicht verständlich erklären Rainer Neuner und Martin Schob dem zahlreichen Publikum, was gerade in den Lüften steht.

Auch bei den elften Donaueschinger Drachentagen begeistern die Männer und Frauen des Drachenclub der Baar mit ihrem 1993 erstmals veranstalteten Highlight des Drachenfliegens. Und auch der Nachwuchs war zahlreich vertreten.

Im Drachenworkshop bastelten sie zusammen mit dem niederländischen Drachenfliegerstar, Wim Tigchelaar, fleißig und voll motiviert an ihren eigenen Fluggeräten. Natürlich durften sie die Flugfähigkeiten ihrer selbst gebauten Prototypen unter fachkundiger Anleitung auf dem riesigen Flugplatzgelände anschließend noch testen.

Die Donaueschinger Drachentage verzückten wieder alle. Und trotz der schlechten Wettervorhersage konnte das gesamte Programm bewundert werden.