Großeinsatz am Donaueschinger Bahnhof: Die Polizei sperrte das Gelände ab und evakuierte den Bahnhof. Foto: Pohl

Anrufer kündigt Selbstmordversuch eines Bekannten an. Bahnhof gesperrt. Zugverkehr für 90 Minuten ausgesetzt.

Donaueschingen - Ein Anrufer hat am Donnerstagnachmittag gegen 13.30 Uhr die Polizei alarmiert und einen angeblich bevorstehenden Suizidversuch eines Bekannten am  Donaueschinger Bahnhof gemeldet. Der Anruf ging nach Angaben der Polizei auf der Leitstelle in Tuttlingen ein.

Laut Zeugenaussagen ertönte wenig später eine Durchsage über die Lautsprecher am Bahnhof, dass die Reisenden den Bahnhofsbereich verlassen sollen. Anschließend seien zwei Polizeibeamten auf die einzelnen Personen zugegangen und haben sie gebeten, den Bahnhof zu verlassen. Aufgrund der möglichen Gefährdung der Öffentlichkeit sperrte die Polizei Donaueschingen den Bahnhof umgehend ab.

Bundespolizei kommt mit Hubschrauber

Zu diesem Zeitpunkt herrschte auch bei den Einsatzkräften noch Ungewissheit, insbesondere deshalb, weil der jugendliche Anrufer behauptete, sein Bekannter wolle sich mit Sprengstoff in die Luft sprengen. Deshalb wurden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. Zu den Maßnahmen zählten die Sperrung des Bahnhofs und die Unterbrechung des Zugverkehrs. Gegen 14.50 Uhr traf die Bundespolizei aus Weil am Rhein mit dem Polizeihubschrauber ein, landete hinter den Gleisen, und Beamte suchten mit einem Spürhund das Gelände ab.

Kurze Zeit später konnten die Beamten Entwarnung geben: Es gab keinerlei Hinweise auf eine Person, die sich hier aufhielt, und auch die Personenkontrollen um den Bahnhof ergaben keine Hinweise auf einen möglichen Suizidgefährdeten. Laut Polizeiangaben gestaltete sich die Suche schwierig, da sich der Anrufer unter einem falschen Namen gemeldet und den Namen des angeblichen Selbstmordkandidaten falsch angegeben hatte.

Den Beamten gelang es dennoch, den Anrufer noch am Bahnhof ausfindig zu machen. Wie die Polizei später mitteilte, konnten die ermittelnden Beamten am Nachmittag auch noch die Identität des zweiten Jungen klären. Der Grund für den Einsatz stellte sich nach rund zwei Stunden als Fehlalarm heraus.

Gegen die Jugendlichen werden Ermittlungen wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eingeleitet. Es wird auch geprüft, inwieweit den Jugendlichen die Kosten der Einsatzmaßnahmen in Rechnung gestellt werden können.