Bereichert wird der Kindergartenalltag seit einem Jahr durch die Betreuung von Zweijährigen. Im Bild von links Luci, Simon, Samuel, Christopher, Nino und Ben zusammen mit den Erzieherinnen Carola Bauer und Jasmin Sengül. Foto: Hauger Foto: Schwarzwälder-Bote

Ein Jahr unter Dreijährige im Grüninger Kindergarten / Sämtliche Plätze sind heiß begehrt

Von Christa Hauger

Donaueschingen-Grüningen. Betreuung für Kinder, die jünger als drei Jahre sind, gibt es seit nunmehr einem Jahr im Grüninger Kindergarten.

Für Außenstehende still und unbemerkt hat sich der Wandel vom Regelkindergarten mit Halbtagsbetreuung zur Betreuung in einer altersgemischten Gruppe von Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren im Dorf vollzogen, denn Werbung brauchte dafür keine gemacht werden: Ruck-zuck waren die Plätze belegt, und zwar aus den Reihen der Eltern, die bereits ihre älteren Kinder im Kindergarten untergebracht hatten. Diese hatten auch die Anregung dafür gegeben.

Den Bedarf erkannt und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet hat daraufhin die Leiterin des Kindergartens, Jasmin Sengül. Als große Herausforderung bezeichnete sie die Umstrukturierung für sich und ihre Kollegin Carola Bauer. Fortbildungen vermittelten unterschiedliche Konzepte und Arbeitsweisen, die sie auf den Grüninger Kindergarten zuschnitten und abstimmten. Ein pädagogisches Umdenken war notwendig, denn der Alltag gestaltet sich anders.

Nach einem Jahr nun die Bilanz: Die Räumlichkeiten haben sich nicht verändert, nur Bereiche sind nach der Nutzung optisch abgegrenzt, Umbaumaßnahmen waren nur im Sanitärbereich notwendig. Personell ist der Kindergarten gegenwärtig gut besetzt. Wenn die Kleinen neu kommen, dürfen sie sich ihre Bezugserzieherin, als Ersatz für Mama oder Papa, aussuchen.

Zeit- und aufmerksamkeitsintensiv sind für Eltern, Kinder und Erzieherinnen die ersten Wochen der Eingewöhnung. Die Grundbedürfnisse Essen, Schlafen und Wickeln bestimmen den Bedarf der Kinder, hier gilt es sowohl für die Kleinen oder die Größeren wie auch für die Erzieherinnen, sich zu arrangieren, denn feste Ruhe- oder Essenszeiten wie in den Kindertagesstätten gibt es nicht. Individualität wird groß geschrieben. Unternehmungen wie die kürzlich unternommene Wanderung ans Aufener Kneippbad werden auf die Jüngsten abgestimmt und auch die Kooperationspartner Turn- und Musikverein haben sich auf die Veränderung eingerichtet, es gibt inzwischen für alle Kinder ein altersentsprechendes Angebot. Ihre Erfahrungen des vergangenen Jahres drückt Jasmin Sengül so aus: "Das neue Konzept ist eine Bereicherung für Kinder, Eltern und Pädagogen."

Die Belegung der nach der Betriebserlaubnis genehmigten 25 Plätze gleicht einer sich laufend ändernden Rechenaufgabe, denn jedes zweijährige Kind belegt zwei Kindergartenplätze, 2,9-jährige und ältere Kinder einen Platz – ein aufmerksames Jonglieren und Rechnen ist notwendig, um die Kapazität auszuschöpfen, denn Kindergartenplätze sind sehr gefragt. Laufend erhält Jasmin Sengül Anfragen, die sie absagen muss, denn das Platzangebot ist ausgeschöpft.