Dauerbaustelle Bahnhof: Nun wird es wohl bis Mitte 2019 dauern, bis die Sanierung abgeschlossen ist. Foto: Simon

Grundwasser sorgt für Kostensteigerung. Fertigstellung nun für Mitte 2019 geplant.

Donaueschingen - Wann immer das Stichwort Bahnhofsanierung im Gemeinderat auf der Tagesordnung steht, haben die Stadträte wenig Grund zur Freude.

Das Thema hat auch Bürgermeister Bernhard Kaiser schon zum einen oder anderen deutlichen Wort veranlasst. Lange habe es so ausgesehen, dass zwar die Bahnsteige saniert werden, aber für das Bahnhofsgebäude noch nicht einmal ein Eimer Farbe vorgesehen sei, so Kaiser. Mittlerweile ist das Gebäude frisch gestrichen, aber an den Bahnsteigen wird immer noch saniert. Dafür wird es wieder teurer: So steigen die Kosten auf acht Millionen Euro, das heißt, es sind zusätzliche Kosten in Höhe von 756 000 Euro entstanden – für die Stadt bedeutet das weitere 113 040 Euro Beteiligung an dem Bahn-Projekt.

Schuld daran ist das Grundwasser: Das Lehrgeld, das die Stadt schon vor Jahren in diesem Bereich gezahlt hat, trifft nun auch die Bahn. "Wir hätten die Ergebnisse liefern können", sagt Bürgermeister Bernhard Kaiser. Denn für die Bahn scheint das Grundwasserproblem in diesem Bereich bei den Planungen weniger eine Rolle gespielt zu haben. So war ursprünglich geplant worden, notwendige Kabel- und Leitungsquerungen der Gleise im Bahnhof über drei neue Gleisquerungen herzustellen. Doch dann kam das Grundwasser und die Sorge, dass die Baugruben mit Wasser volllaufen werden. Ein spezielles Verfahren mit Microtunnelling musste angewandt werden. Allein dadurch seien Mehrkosten in Höhe von 340 000 Euro entstanden. Eine Grundwasserabsenkung sei nicht in Frage gekommen, da dies auch bedeuten könnte, dass sich die Gleise absenken. Außerdem hätte es dafür einer Sperrung des Zugverkehrs bedurft, was nicht so einfach zu bewerkstelligen sei.

Grundwasserproblem jetzt erst aufgetaucht

Kritik gab es reichlich: So auch die Frage, wie es sein könne, dass das Grundwasserproblem jetzt erst aufgetaucht sei und dass eine Strecke von rund 20 Meter so hohe Kosten entstehen lasse.

"Bauen im Bestand ist immer eine Herausforderung", so der Bahn-Mitarbeiter. Die Unterlagen, die für die Planungen zur Verfügung stünden, seien auch nicht immer verlässlich und aussagekräftig.

Hinzu komme, dass die Planer etwas "gutgläubig" an die Sache herangegangen seien und das Risiko zu gering eingeschätzt hätten. "Eigentlich hätten wir von vorneherein auf Microtunnelling setzen sollen."

Mittlerweile liegt die Kostensteigerung bei rund zehn Prozent. Doch auf der sicheren Seite ist man da noch lange nicht – zumindest vermittelte der Bahn-Mitarbeiter den Donaueschinger Stadträten wenig Sicherheit, dass nicht noch eine weitere Kostensteigerung auf sie zukommen könnte. "Meist haben wir eine Kostensteigerung von 20 Prozent."

Während die Arbeiten am Bahnsteig bereits abgeschlossen sind und aktuell der Bahnsteig drei umgebaut wird, soll der Bahnsteig zwei dann Ende Oktober oder Anfang November in Angriff genommen werden. "Wir können nur dort arbeiten, wo wir auch eine Freigabe haben", sagt der Bahn-Verantwortliche. Und das sei eine Herausforderung: Denn zum einen müsse der Bahnverkehr gewährleistet sein und zum anderen auch die Sicherheit der Fahrgäste. Abgeschlossen sein sollen die Arbeiten Mitte 2019, ursprünglich war April 2019 vorgesehen.