Haben zumindest keine Nachwuchssorgen in "ihrer" Trachtengruppe: Birgit King (von links), Alexandra Haug, Sonja Eckelt, Uwe Kleiner, Carola Bauer und Erik Eckelt. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder-Bote

Trachtengruppe versteht es, den Nachwuchs zu begeistern / 14 aktive Kinder zwischen fünf und zehn Jahren

Von Florian Hahnel

Donaueschingen. Kann man den Nachwuchs heute noch für eine Trachtengruppe begeistern? Jungs in weißen Kniestrümpfen, Mädels in sehr langen Röcken! Man kann – in Donaueschingen wird es vorgemacht.

In der heimischen Trachtengruppe unter dem Dach der Narrenzunft Frohsinn schimmert zwar auch nicht alles rosarot, um die junge Generation aber brauchen sich die Brauchtumsträger keine Sorgen machen; zumindest derzeit nicht. 14 Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahre sind "an Bord", mit dieser Quote kann man sich in der Tat sehen lassen.

Eine eineinhalbjährige Aufbauarbeit trägt Früchte, als Leiterinnen der Kindergruppe dürfen Alexandra Haug, Sonja Eckelt und Carola Bauer zufrieden sein. Lob erntete das Trio nun auch während der Hauptversammlung der Trachtengruppe, den 46 erwachsenen Mitgliedern der "Frohsinn-Abteilung" steht weiterhin Erik Eckelt vor.

Beim Jubiläumsfest zur 50-jährigen Partnerschaft mit Saverne hatte die neu formierte Kindergruppe ihren ersten Auftritt, im Zuge der Fasnet sollten die "besonderen Bretter" zweimal erklommen werden. Haug, Eckelt und Bauer wollen auf dem neuesten Stand bleiben und nahmen deshalb an Seminaren für Kinder- und Jugendtanzleiter teil.

Laut dem langjährigen Gruppenintimus Uwe Kleiner zählt man in den eigenen Reihen "22 Superaktive", selbstverständlich könnten es noch etwas mehr sein. Kleiner: "Es sind auch wieder neue Tänze da, also..."

Ob einer der neuen Tänze bereits nach einem knappen Monat Probe "sitzt"? Innerhalb der Trachtengruppe freut man sich auf jeden Fall an der Teilnahme am "Bodensee-Trachtentag". Dieser findet am 26. April auf der Blumeninsel Mainau statt, um 8.30 Uhr macht man sich vom Probelokal in der "Stadtmühle" auf den Weg zum Überlinger See.

Ein Aspekt, den Externe selten mit der Donaueschinger Trachtengruppe in Verbindung bringen: Die Brauchtumsträger sprechen sich immer wieder mit den Wirten ab und treten in der Gastronomie auf – nicht allein Reisegruppen etwa erhalten dabei Einblicke ins Kulturleben der baaremer Landschaft.

Tracht und Tanz sind eine Sache, in der Gruppe wird aber auch musiziert. Ob Glockenspiel oder Akkordeon – wer eine musikalische Ader in sich trägt, braucht nicht hinter dem Berg zu halten. Und das Handwerk Trachtenstickerei gehört in Donaueschingen ebenfalls dazu.

"Handwerklich" haben sich demnächst auch die männlichen Mitglieder der Trachtengruppe auszurichten, zumindest müssen sie mit Händen und Armen arbeiten. Am Donnerstag, 30. April, wird der Maibaum beim Hanselbrunnen um 18 Uhr von der Horizontalen in die Vertikale kommen, dafür braucht es die Hilfe der Trachtenträger.

Die donaustädtische Trachtengruppe begann sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu formieren, die Fäden liefen zunächst bei diversen Frohsinn-Narrenräten zusammen. Gerhard und Erika Hilscher waren in der Folge die maßgeblichen Personen, der heutige Ehrenvorsitzende Wolfgang Preyer stand der Gruppe 14 Jahre vor. Ihm folgte "Severin" Thomas Höfler, Erik Eckelt erhält Unterstützung durch die weiteren Vorstandsmitglieder Uwe Kleiner, Jens Buckenberger, Birgit King und Nicole Bäurer.