Zwischen Heim und Arbeitsstätte wird gependelt. Foto: Gerten Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Donaueschingen mit großem Pendler-Plus / Auch Bräunlingen punktet mit Zuwachs

Donaueschingen (gvo). Die Stärke eines Wirtschaftsstandorts kann man mit mehreren Indikatoren messen: Zahl, Größe und Art der Betriebe, Anzahl der Arbeitsplätze oder mit der meist üblichen Arbeitslosenquote. Hier liegt das Städtedreieck in der Region derzeit ganz vorn.

Bei nur noch 2,3 Prozent sprechen Volkswirtschaftler von Vollbeschäftigung. Schon länger können in Handwerk und Industrie mangels Facharbeitern nicht mehr alle Stellen besetzen. Im vergangenen Jahr überschritt Donaueschingen erstmals in der Stadtgeschichte die Zahl von 10 000 Beschäftigten. Und noch eine, in einer AOK-Studie diese Woche veröffentlichte Zahl spiegelt die Wirtschaftskraft der Donaustadt wider: jene der Pendler.

Die Arbeitsmarktlage ist gut in der Region. Und weil die meisten ihren Job nicht vor der Haustüre finden, steigen sie morgens ins Auto, Bus oder Zug und fahren in die nächste Stadt zur Arbeit. Nicht anders in Donaueschingen, wo selbst bei über 10 000 Arbeitsplatzangeboten nicht alle eine Arbeit finden. So muss gependelt werden zwischen Heim und Arbeitsstelle.

Die aktuellsten Zahlen, die jüngst von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht wurden, beziehen sich auf das Jahr 2016. Danach hat das Pendeln deutlich zugenommen. 18 800 Einpendler und 18 300 Auspendler gab es 2016 im Schwarzwald-Baar-Kreis, 2008 waren es noch 15 200 Ein- und 14 100 Auspendler – ein Plus von 24 respektive 29 Prozent. Die meisten Einpendler im Landkreis hat natürlich Villingen-Schwenningen mit 20 159 und 13 327 Auspendler – ein Pendlerplus von 6832. Einen deutlichen Pendlerüberschuss hat auch das Mittelzentrum Donaueschingen mit 6690 Ein- und 5446 Auspendlern und einem Saldo von 1244 Personen. Im Plus mit 16 liegt auch Bräunlingen mit 1706 Ein- und 1690 Auspendlern. Einen positiven Saldo haben im Kreis sonst nur noch Furtwangen (995) und St. Georgen (40).

Besser als Villingen-Schwenningen stehen Donaueschingen und auch Bräunlingen da, wenn man die Pendlerzahl in Relation zur Bevölkerungszahl setzt. Donaueschingen hat 31 Einpendler pro hundert Einwohner, Bräunlingen 30 und Villingen-Schwenningen nur 24.

Die wirtschaftliche Stärke Bräunlingens wird im Vergleich zur Nachbarstadt Hüfingen noch deutlicher, denn das um 1160 Einwohner größere Hüfingen hat nur 1480 Ein-, aber 2674 Auspendler und damit ein Saldo von minus 1194.

Bei den Städten im Landkreis haben sonst nur noch Furtwangen mit 995 und St. Georgen mit 40 ein Einpendler-Plus. In Bad Dürrheim sind es minus 640, in Blumberg minus 942, in Königsfeld minus 1006, in Niedereschach minus 673.

Anlass der AOK-Studie war die Untersuchung der gesundheitlichen Auswirkungen der Pendelei. 40 Prozent der Befragten geben an, dass sie die Pendelei bei bis zu einer Stunde Fahrzeit (stark) belaste. Das sorgt für entsprechenden Stress, der bekanntlich krank machen kann.