Das Konzert der Jugendkapelle Pfohren/Neudingen wurde genutzt, zum Gerhard Feucht (Mitte) vorab in seinen musikalischen Ruhestand zu verabschieden. Werner Gieray von der Musikkapelle Neudingen (links) und Susanne Fesenmeier von der Feuerwehrkapelle Pfohren (rechts) nutzten das Konzert, um sich bei Gerhard Feucht zu bedanken. Foto: Wieland Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Dirigent Gerhard Feucht in "Rente" verabschiedet / Viele junge Musiker gefördert und gefordert

Junge Menschen fördern und fordern. Dies ist oftmals leichter gesagt als getan. Eine Person, die sich dies jedoch die vergangenen 23 Jahre auf die Fahnen geschrieben hat, ist der Pfohrener Gerhard Feucht.

Donaueschingen-Neudingen/Pfohren. Seit 23 Jahren leitet der Dirigent nämlich die Jugendkapelle Pfohren/Neudingen. "Für mich war es immer wichtig, mit den Kindern und Jugendlichen einen Übergang von der musikalischen Ausbildung zum Musizieren in einer Kapelle zu schaffen." Mit der Gründung der Jugendkapelle Pfohren im Jahr 1995 sei dies erstmals gelungen.

"Im Jahre 2006 kamen dann die Neudinger auf uns zu, ob wir nicht eine Kooperation mit ihnen eingehen wollen. Dies schaffte für beide Kapellen tolle Synergieeffekte", so Feucht. Doch diese Zeit endet nun für den Vollblutmusiker. Zum Jahresende wird Feucht in musikalische Rente gehen. Nichtsdestotrotz beschlossen die Musiker der Jugendkapelle Pfohren/Neudingen, ihren Dirigenten beim Konzert offiziell zu verabschieden.

"Mir machte die Leitung der Jugendkapelle immer sehr viel Spaß. Natürlich war es auch immer wieder eine große Herausforderung – oftmals nicht nur für mich, sondern auch für die Musiker." In einer Jugendkapelle treffe eine große Spannbreite an Können aufeinander. Die größte Herausforderung für einen Dirigenten sei es dabei, Stücke herauszusuchen, welche dem Gesamtniveau der Jugendkapelle entsprechen. Dies erfordere oftmals viel Geduld von Dirigent und Musikern, sagte Feucht.

Eine ganz besondere Auszeichnung für sein Werk bekam Feucht im vergangenen Jahr. Hier stellten sich die Jungmusiker der Herausforderung eines Wertungsspieles. "Für mich war es wichtig, den Musikern und Musikerinnen einmal zu zeigen, wie so ein Wertungsspiel abläuft. Viele haben noch nie an solch einer Veranstaltung teilgenommen, und es war eine tolle Erfahrung für uns alle. Vor allem, da nicht nur das musikalische Können, sondern auch das Drumherum wie die Konzentration und das Auftreten der Gruppe eine große Rolle spielt", sagt Feucht.

Besonders stolz ist er dabei, dass die Wertungsrichter die Disziplin der Jungmusiker lobten. Dieses Lob zeige, dass sein jahrelanger Einsatz Früchte trägt. Des Weiteren zeigt es, dass er den Jungmusikern die richtigen Dinge beigebracht habe. "Das Proben mit Jugendlichen erfordert oftmals eine andere Herangehensweise und ist ein ganz anderes Arbeiten als mit Erwachsenen. Ihnen müssen oft noch ganz andere Dinge beigebracht werden, wie den Musikern einer Kapelle." So liege der Schwerpunkt darin, ihnen zu zeigen, worauf sie beim Spielen achten müssen oder was die Zeichen heißen, welche ihnen der Dirigent gibt, erklärt Feucht seine Arbeit mit den Musikern.

"Gerhard Feucht war für unsere Jungmusiker immer ein Freund und Psychologe. Er ist ein Vorbild für uns alle und wir bedauern es sehr, dass er sich dazu entschlossen hat, sich in die musikalische Rente zu verabschieden. Wir sind ihm sehr dankbar für das Engagement der letzten Jahre", lobte der Vorsitzende der Musikkapelle Neudingen, Werner Gieray.

Gerhard Feucht engagiert sich bereits seit über 40 Jahren als Musiker im Blasmusikverband Schwarzwald Baar, wobei er für dieses Engagement sowie seine 25-jährige Dirigententätigkeit im Jahr 2015 geehrt wurde. Neben der Jugendkapelle Pfohren-Neudingen leitete Feucht bis 2009/2010 die Feuerwehrkapelle Pfohren.