Das Konversionsgelände beinhaltet mit dem Offizierskasiono, den Blöcken 2, 3, 5 und 12 neben dem Innenhof auch markante Gebäude, die einer Nutzung zugeführt werden sollen. Foto: Stadtverwaltung Foto: Schwarzwälder-Bote

Auftakt zum Konversionsprozess nach Abzug der Franzosen auf dem 15 Hektar großen Militärgelände am 8. Mai

Von Franz-J. Filipp Donaueschingen. Für die Stadt Donaueschingen dürfte es eine der größten Herausforderungen sein, gemeinsam mit den Bürgern den Prozess der städteplanerischen Umwandlung von Militärgelände in urbane Lebensräume zu gestalten und weiterzuentwickeln. Die Verwaltung hat hierzu generalstabsmäßig eine Marschroute für die weiteren Beratungen in den Gremien nach Auslösung des 110. Infanterieregiments der Franzosen erarbeitetet, um die rund 15 Hektar Fläche in die Stadtstruktur zu integrieren.

So soll im zweiten Quartal des Jahres noch vor dem Auflösungsappell am 26. Juni eine Wohnungsmarktanalyse erfolgen, im dritten Quartal sind Besichtigungen verschiedener Beispiel für die Umwandlung von Konversionsflächen in Städten Baden-Württembergs vorgesehen, deren Ergebnisse in das erste Forum Zukunftswerkstatt am 12. Juli von 10 bis 16 Uhr eingebracht werden soll. Diese wird vom Büro Acocella moderiert, das bereits schon die Zukunftswerkstatt zur Innenstadtgestaltung im vergangenen Jahr begleitet hat (wir berichteten).

Aus den Anregungen und Visionen soll schließlich noch im dritten Quartal der Aufnahmeantrag ins Städtebauförderprogramm formuliert werden. Parallel hierzu möchte die Stadtverwaltung einen Rahmenplan auf Grundlage der Diskussionsergebnisse der Zukunftswerkstatt erstellen und im Oktober im Rahmen einer zweiten Zukunftswerkstatt auch den Rahmenplan vorstellen.

Noch in diesem Jahr ist der Abschluss eines Kooperationsvertrages zwischen der Stadt Donaueschingen und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) geplant, dem im ersten Quartal 2015 ein städtebaulicher Wettbewerb folgen soll.

Wie Donaueschingens OB Erik Pauly dem anstehenden Prozess vorausschickt, sei es wichtig, die Bürger von Anfang an am Konversionsprozess zu beteiligen. Angedacht sei auch eine Fragebogenaktion im Mai bei Experten und Entscheidungsträgern, um Erfahrungswerte, Informationen und Ideen zu sammeln.

Abgefragt werden darin etwa, ob möglicherweise Interesse an einer Mitarbeit von Institutionen (IHK, Gewerbeverein, Handwerkskammer, DEHOGA, Jägerbataillon und andere) zur Entscheidungsfindung besteht oder gar ein Bedarf an Flächen auf dem Militärareal bei Institutionen (Duale Hochschule, FH Furtwangen, Steinbeis Stiftung, Altenheime und städtische Einrichtungen) vorhanden ist.

Der Startschuss für den Koversionsprozess fällt am 8. Mai mit einem Ortstermin für die Mitglieder des Konversionsausschusses ab 16.30 Uhr auf dem Parkplatz an der Aussegnungshalle in der Friedhofstraße. Ab 18 Uhr finden anschließend Beratungen im Seminarbereich der Donauhallen statt. Vorgeschlagen wird von der Stadtverwaltung eine Exkursion zu bisher erfolgreich abgeschlossen Projekten in Karlsruhe, Offenburg und Tübingen.

Das Tübinger Lorettoareal gilt mit 60 Hektar Fläche als Modell für die Entwicklung durch die öffentliche Hand. In Offenburg wurde nach 15 Jahren der Konversionsprozess abgeschlossen, durch den dort ein Kulturzentrum sowie ein Dienstleistungsschwerpunkt in der ehemaligen Ihlenfeldkaserne entstanden sind. Dort sind es insgesamt 15 Hektar Fläche. Für Karlsruhe sind in der ehemaligen Rheimkaserne 32 Hektar freigegeben.