Vortrag: Referat sowie Diskussion zum Thema "Digitalisierung und Industrie 4.0"

Dobel. Nahezu 30 Gäste, darunter auch Bürgermeister Christoph Schaack und Gemeinderäte sowie Vereinsmitglieder, fanden sich im Clubhaus der Sportfreunde Dobel zum Vortrag von Mike Barth von der Hochschule Pforzheim ein.

Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution. Begonnen hatten die Veränderungen in der industriellen Fertigung bereits 1784 mit der Einführung mechanischer Produktion mit Hilfe von Dampf- und Wasserkraft. Die nächste einschneidende Veränderung in der Produktion erfolgte 1870 durch die Einführung arbeitsteiliger Massenproduktion durch elektrische Energie. Im Jahr 1969 begann die Digitalisierung durch den Einsatz von Elektronik und IT zur weiteren Automatisierung der Produktion. Der Begriff Industrie 4.0 wurde 2011 kreiert und beschreibt die Vernetzung auf Basis cyber- physischer Systeme und stellt damit die Zukunft in der Produktionswelt dar.

Die Vernetzung, so Mike Barth, hat auch in der Privatsphäre Einzug gehalten. Stichworte dazu waren Navigation, Smartphone, Voice over IP, internetfähige TV-Geräte und natürlich der PC beziehungsweise der Laptop.

Bedeutet Industrie 4.0 auch eine umgekehrte Welt? In der Vergangenheit gingen Innovationen von der Produktion aus und beeinflussten die Gesellschaft. Heute und morgen wird die Produktion durch Innovationen aus der Gesellschaft verändert, so die These von Barth.

Deutschland, so der Referent, ist im Maschinenbau Weltmarktführer. Unternehmen wie Microsoft, Facebook, Google, Amazon oder Apple sind jedoch in den USA ansässig und haben vom Silicon Valley ihren Siegeszug angetreten.

Zuhörer beeindruckt

Die "monetär" wertvollsten Rohstoffe sind nicht Wasser, Diamanten oder Palladium, sondern der Binärcode (Informationen werden durch Sequenzen von zwei verschiedenen Symbolen dargestellt).

Folgerichtig gehören die genannten Unternehmen in die Top-Ten-Liste der wertvollsten Unternehmen weltweit, während SAP und Siemens im Ranking zwischen 60. und 70. Stelle gelistet sind.

Mike Barth leitete daraus auch seine Schlussfolgerung ab: Die Zukunft wird bestimmt von der künstlichen Intelligenz. Er belegte dies durch Beispiele aus seinem privaten Haushalt sowie Produkten bei denen Maschinen selbstständige Lösungen entwickeln.

Die Zuhörer waren vom Inhalt und der Präsentation beeindruckt und spendeten Mike Barth am Schluss seines Vortrages reichlich Applaus.

Die nächste Veranstaltung der Sportfreunde wird am Donnerstag, 12. April, stattfinden. Die Initiatoren versuchen wieder ein aktuelles Thema aufzugreifen und einen sachkundigen Referenten zu gewinnen.