Der Festakt zum 25. Partnerschaftsjubiläum begann mit einem Sektempfang auf dem Dorfplatz. Bürgermeister Ferenc Sipos und sein Vorgänger Janós Magasi, die Altbürgermeister Herbert Jäger und Wolfgang Krieg, sowie Bürgermeister Christoph Schaack (von links), stellten sich zum Erinnerungsfoto auf. Fotos: Helbig Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ungarische Partnergemeinde Tótvázsony und Dobel feiern 25-jähriges Bestehen ihrer funktionierenden Verbindung

Am vergangenen Wochenende feierte die Gemeinde Dobel gemeinsam mit Vertretern der ungarischen Partnergemeinde Tótvázsony das Bestehen ihrer 25-jährigen Freundschaft.

Dobel. Das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft Dobels mit der ungarischen Plattenseegemeinde Tótvázsony, wurde am vergangenen Wochenende gefeiert. Mit der Reisegruppe aus der Partnergemeinde waren auch Bürgermeister Ferenc Sipos und dessen Amtsvorgänger Janós Magasi angereist. Beim Festakt im Kurhaus blickten Wegbereiter, wie der damalige Dobler Bürgermeister Herbert Jäger und sein ungarischer Amtskollege Janós Magasi zurück, und würdigten in ihren Redebeiträgen den hohen Stellenwert der Partnerschaft.

Die Kinder des Kindergartens "Sonnenwegle" marschierten zu den Klängen der beiden Nationalhymnen in den Saal und sangen den Tótvázsony Song zur Melodie "We are the World". Die Musik AG der Grundschule erfreute die gut 200 Festgäste mit einem barocken Tanzstück, wofür sie eine Menge Applaus ernteten.

Den Reigen der Festreden eröffnete Bürgermeister Christoph Schaack. Er begrüßte zu einem ganz besonderen Tag und meinte, es habe sich gewissermaßen eine Hochzeitsgesellschaft versammelt: Heute feiere man die silberne Hochzeit. Die Partnerschaft sei viel mehr als eine offizielle Urkunde. Braut und Bräutigam hätten sich zwar verändert, würden aber immer noch so gut aussehen, wie vor 25 Jahren, als an gleicher Stelle die Partnerschaft besiegelt worden sei. Seither stehe man in regem Austausch. Es sei schön, dass die rund 1000 Kilometer Entfernung zwischen den beiden Orten keine unüberwindliche Hürde darstellten. Außerdem sei er stolz auf das Engagement, mit dem sich Bürger für die Partnerschaft einsetzen.

Freundschaft im Kontext aktueller Politik

Sein Dank galt auch dem damaligen Hauptamtsleiter und Vorsitzenden des Freundeskreises, Egbert Lacroix. Er habe die Lebensader nach Tótvázsony verkörpert. Eine Partnerschaft unterliege jedoch auch dem Wandel und man müsse sich fragen, wie man jüngere Menschen dafür gewinnen könne.

Wichtiges Potenzial stelle dabei das Engagement der Vereine dar. Die Sportfreunde Dobel hätten dazu beigetragen, dass die Partnerschaft zumindest im Fußball eine Renaissance erlebt habe. Schaack stellte die Partnerschaft in den Kontext der aktuellen politischen Wetterlage, und bekräftigte, bei der Partnerschaft stünden die Menschen im Fokus, Politik sei Nebensache.

Der Direktor des Ungarischen Kulturinstituts Stuttgart Dezső Szabó sagte, es sei immer schön zu sehen, wie sich Freundschaften aus den Partnerschaften entwickeln. Doch diese seien auch dem Wandel ausgesetzt, und es sei wichtigste Aufgabe, die Jugend einzubinden. Zu dem Engagement gratuliere er aus ganzem Herzen, das Kulturinstitut sei immer bereit die Partnerschaft zu unterstützen.

Sipos sagte, es sei eine große Freude, viele Bekannte aber auch viele neue Gesichter zu sehen. Er sei erstmals 1999 als Mitglied einer Jugendgruppe nach Dobel gekommen. Dobel bedeute für ihn, viele Freunde und schöne Erinnerungen. Was die Zukunft bringe, wisse er nicht. Aber er werde alles tun, um die Partnerschaft weiter voranzubringen.

Altbürgermeister Jäger blickte zweisprachig zurück auf die Anfänge. Die Delegation des Gemeinderats sei so herzlich empfangen worden, dass man auf Anhieb gewusst habe, das ist die richtige Gemeinde. Dass die Partnerschaft seit 25 Jahren lebe und gedeihe, erfülle ihn mit großer Freunde.

Ehrenbürgerurkunde für Altbürgermeister

Auch dessen früherer Amtskollege Magasi erinnerte sich gern zurück. Vor 25 Jahren stand er genau auf dieser Bühne – da sei er 25 Jahre jünger und 14 Kilo leichter gewesen, aber vor allem sei es sehr schön gewesen. Die Partnerschaft habe ihm sehr viel Freude bereitet. "Wir haben von Anfang an geglaubt, dass es hält. Das wichtigste war, dass die Bürger sich gegenseitig kennenlernen und dieses Ziel ist erreicht worden."

Für Jäger hatte Magasi eine Ehrenbürgerurkunde im Gepäck, die er diesem jetzt überreichte. Ein Intermezzo der Blaskapelle des Musikvereins Dobel unter Leitung von Ulrich Schneider, und ein Auftritt des Singkreises aus der Partnergemeinde, leitete über zum Höhepunkt des Abends, der Unterzeichnung der Jubiläumsurkunde. Dazu nahmen Sipos und Schaack auf der Bühne Platz.

Am Samstag wurde beim 5. Dorffest der Dobler Vereine weitergefeiert. Das Fest wurde am Nachmittag mit einem Fassanstich der beiden Bürgermeister eröffnet und ging am Sonntag weiter.