Einig waren sich bei einer Besichtigung (von links) Bürgermeister Christoph Schaack, Bildband-Herausgeber Joachim Wasserthal, Helga Binder, Werner König und Bernhard Kraft, dass Dobels alte Küferei erhaltenswert ist. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Themenweg ist angedacht / Vielleicht entsteht Heimat- und Geschichtsverein / Bildband liegt vor

Dobel (hms). Wer die alte, stillgelegte Küferei des 2012 verstorbenen Fritz Vischer im Wiesenweg 14 in Dobel betritt, hat das Gefühl, dass dort gerade Arbeitspause ist. Bei der Besichtigung durch einige Geschichtsfreunde mit Mitbesitzerin Helga Binder und Bürgermeister Christoph Schaack waren sich alle einig: "Dieses historische Kleinod in ursprünglichem Zustand sollte erhalten werden."

Das letzte Wort haben Erben und Gemeinderat. Im Gremium geht es nach der Sommerpause zunächst um die grundsätzliche Frage, ob ein heimatgeschichtlicher Themenweg für Gäste und Einwohner ins Auge gefasst werden soll. Natürlich wären mit einer Entscheidung für einen solchen Weg mit informativen Tafeln durch den Ort die Fragen um die Werkstatt noch nicht gelöst. Wie kann sie der Öffentlichkeit präsentiert und einbezogen werden? Wer betreut das Ganze? Welche Maßnahmen sollten außer schriftlichen erklärenden Informationen angegangen werden?

Im Oktober soll es Zusammenkunft geben

Die an der Besichtigung Beteiligten Werner König und Bernhard Kraft aus Dobel sowie der Vorsitzende des Kreisgeschichtsvereins Calw, Hans Schabert, sahen den Versuch als sinnvoll an, die Bevölkerung des Höhendorfes für einen Heimat- und Geschichtsverein zu gewinnen und einzubinden. Alle aus der Gruppe möchten Starthilfe leisten. Eine Zusammenkunft soll dazu im Oktober organisiert werden. Natürlich könnte eine solche Vereinigung nicht nur den angesprochenen Vorhaben dienen, sondern der Erforschung, Wahrung und Verbreitung der Ortsgeschichte insgesamt.

Außer der Küferwerkstätte mit ihren Einrichtungen gibt es noch einiges aus der Vergangenheit, das in einen Rundgang passen würde. Als Stichworte fielen Wasserturm und -versorgung, alte Brunnen, Feuersee und Skiwerkstatt.

Schon dokumentiert ist die Küferei in einem hochwertigen, 32-seitigen Bildband. Diesen hat der Werbe- und Industriefotograf Joachim Wasserthal aus Marxzell mit mehr als 40, teils ganzseitigen Farbfotos und Texten von Helga und Rudi Binder sowie Werner König zusammengestellt. Gegründet hat den Betrieb der 1796 geborene Johann Jacob Vischer. Aus Conweiler stammend heiratete er nach Dobel. Drei Nachfahren folgten als Küfermeister. Angeschlossen war zeitweise auch eine – allerdings inzwischen ausgeräumte – Obstkelter.