Der Überfall auf einen Discounter versetzte Dobel im September 2013 in große Aufregung. Foto: Krokauer

Erneutes Hauptverfahren zum Discounter-Raub startet. Kundin Pistole an den Kopf gehalten.

Dobel/Tübingen - Schon einmal stand der heute 23-Jährige wegen des Überfalls auf einen Supermarkt vor dem Landgericht Tübingen. Doch das Gericht konnte das Verfahren nicht abschließen. In dieser Woche startet der zweite Versuch.

Er habe das Zögern der Kassiererin für Taktik gehalten, gab der 23-jährige Angeklagte Robert S. zu Protokoll. Und daher, als die Kassiererin die Kasse nicht aufbekam, Anfang September 2013 in einem Dobler Supermarkt kurzerhand einer Kundin die Schreckschusspistole an den Kopf gehalten.

Täter flüchtet ohne Beute

Letzten Endes war der Mann geflohen, ohne etwas erbeutet zu haben. Als Fluchtfahrzeug hatte er einen Linienbus ausgesucht. Da dieser abfahren würde, die Wechselkleidung des mit einem schwarzen Nylonstrumpf maskierten Täters aber noch im Wald lag, flüchtete er genau in dem Moment, als der Kassiererin das Öffnen der Kasse gelang. Weder Kunden noch Angestellte wurden verletzt. Das Hauptverfahren war zum ersten Mal bereits im Oktober vergangenen Jahres eröffnet worden. Doch konnte es zu diesem Zeitpunkt nicht beendet werden. Der wegen "versuchten schweren Raubes, erpresserischen Raubes" sowie Führens einer Schusswaffe Angeklagte musste sich einer Operation unterziehen. Ärzte hatten nach einem Krampfanfall des Angeklagten in dessen Kopf eine große Zyste festgestellt, die entfernt werden musste. Zudem hatte die Kammer beschlossen, ein psychiatrisches Sachverständigengutachten einzuholen. Dies hatten neue Erkenntnisse über den Drogenkonsum des Mannes erforderlich gemacht.

Am Freitag, 24. April, beginnt um 9 Uhr am Landgericht Tübingen der zweite Versuch, den Discounter-Gangster zu belangen.