Bürgermeister Christoph Schaack (von links) verabschiedete die Gemeinderäte Bernd Bischoff, Bärbel Schöffler, Martina Dietrich, Antja Mieves, Lothar König und Roy Kieferle. Foto: Schwarzwälder Bote

Das erste Zusammentreffen des neuen Dobler Gemeinderates stand im Zeichen des

Das erste Zusammentreffen des neuen Dobler Gemeinderates stand im Zeichen des "Absteckens von Claims". Befeuert dadurch, dass sich die Zahl der Ratsmitglieder von bisher ausgeglichenen je sechs für die Freien unabhängigen Dobler (FuD) und Pro Dobel (PD) auf sieben zu fünf zugunsten der Liste PD verschiebt.

Dobel Bürgermeister Christoph Schaack informierte in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend über die überraschende Insolvenzanmeldung der Rexer-Gruppe. Die die Buslinie 719 bedienende BVN GmbH, ein Rexer-Tochterunternehmen, ist mit betroffen und damit die Verbindung Bad Wildbad – Höfen – Dobel – Neusatz – Rotensol – Bad Herrenalb. Das Landratsamt Calw habe sich bereits eingeschaltet. Die Fahrpläne – allen voran die Schülerbeförderung, was auch die Dobler Grundschule betrifft – würden bis zu den Sommerferien aufrecht erhalten. Nicht ausgeschlossen sei, dass künftig Randzeiten wegfielen, hierzu müsse man aber weitere Informationen abwarten.

Dobel. Zügig ging der erste Teil des Sitzungsabends vonstatten: Das Fehlen von Hinderungsgründen bei den gewählten Personen wurde festgestellt.

Bürgermeister Christoph Schaack bedankte sich bei allen ausscheidenden Ratsmitgliedern mit einer Urkunde für ihre Arbeit und stellte "etwas Besonderes" für die zweite Jahreshälfte in Aussicht. Im Einzelnen verabschiedete er Lothar König (PD) für 48 Jahre im Gemeinderat, Roy Kieferle (PD) für 34 Jahre, Bärbel Schöffler und Bernd Bischoff (FuD) für jeweils zehn Jahre, Antje Mieves (FuD) für fünf Jahre und Martina Dietrich als Nachrückerin für ein Jahr Gemeinderatsarbeit. Bischoff nutzte die Gelegenheit für eine kurze Aufzählung jener Projekte, die gut gelaufen und gelöst wurden, aber auch jener, mit denen er unzufrieden war und schloss mit dem Satz: "Alles in allem geht’s uns gut in Dobel."

Im zweiten Teil des Abends nahmen die im Mai gewählten Ratsmitglieder am Ratstisch Platz. Dies sind aus dem bisherigen Gemeinderat Bernhard Kraft (PD), Thomas Mangler (FuD), Martina Naumann (PD), Sabine Nobel (FuD), Reimund Ruff (PD) und Markus Treiber (PD) – dazu neu Lutz Auerswald (FuD), Reinhold Becker (PD), Janett Joel (PD), Elke Friedrich (FuD), Tobias Kull (PD) und Tobias Neubauer (FuD). Bürgermeister Schaack klärte sie über ihre Pflichten auf und verpflichtete alle mit Handschlag, er freue sich auf eine offene, konstruktive Zusammenarbeit.

Fraktionssprecherin für die Freien unabhängigen Dobler ist Sabine Nobel, für Pro Dobel wird Markus Treiber Fraktionssprecher. Der Vorschlag für den Ersten Bürgermeister-Stellvertreter war von beiden Fraktionen Bernhard Kraft (PD), trotzdem bestand Hauptamtsleiter Lorenz Mayerlen auf geheimer Wahl. Das Ergebnis waren elf Stimmen für Kraft bei einer ungültigen Stimme und einer Enthaltung (Bürgermeister wählt mit). Für den Zweiten Bürgermeister-Stellvertreter standen einander die Vorschläge von Freien unabhängigen Doblern, Sabine Nobel, und Pro Dobel, Tobias Kull, unvereinbar gegenüber. Das Kräftemessen endete mit sieben zu fünf Stimmen bei einer Enthaltung für Tobias Kull (PD).

Die Zahl und Sitzverteilung der Ausschüsse ging gut vorbereitet und zügig über die Bühne. Der Verwaltungs-und Fremdenverkehrsausschuss (VW/FV-Ausschuss) wird künftig wie bisher fünf Mitglieder aus dem Rat haben. Dies sind Bernhard Kraft, Tobias Kull, Martina Naumann, Tobias Neubauer und Sabine Nobel.

Ebenfalls fünf Ratsmitglieder wird der Technische Ausschuss haben, Lutz Auerswald, Reinhold Becker, Thomas Mangler, Reimund Ruff und Markus Treiber. Im Gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Bad Herrenalb/Dobel werden künftig neben dem Bürgermeister Bernhard Kraft, Sabine Nobel und Reimund Ruff sitzen, beim Zweckverband Mannenbach-Wasserversorgung Elke Friedrich und Janett Joel.

Kurzer Schlagabtausch

Einen ersten Antrag brachte Pro Dobel gleich noch ein, dem einstimmig entsprochen wurde: Die Verwaltung soll innerhalb der nächsten vier Wochen eine Sitzung des VW/FV-Ausschusses einberufen, um die Themen Tourismus – mit Nachbetrachtung zur Klausurtagung – sowie Infrastruktur/ärztliche Grundversorgung anzugehen.

Wo sitzt wer am Ratstisch? Das wurde wegen der Sieben- zu-fünf-Verteilung der Sitze noch zum Thema, eine Einigung über die neue – dauerhafte – Ordnung konnte nach kurzem Schlagabtausch nicht erzielt werden. Bürgermeister Schaack wird beide Fraktionsführer zu einem Gespräch einladen. Gemeinderat Auerswald (FuD) machte den Vorschlag, den Sitzungsraum grundsätzlich zu wechseln hin zum Bürgersaal im Kurhaus oder ins Erdgeschoss der Pfarrscheuer. Dies käme auch den Zuhörern, vor allem körperlich gehandicapten, zu Gute. Dies zu prüfen, wurde der Verwaltung einstimmig mit auf den Weg gegeben.