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Ernst Krebs ist der große Macher hinter dem Wanderparadies Dietingen, das am Donnerstag offiziell eingeweiht wird

Am Donnerstagabend ab 17 Uhr wird das Wanderparadies Dietingen – zwölf Wanderwege über die Gesamtgemarkung der fünf Ortsteile – im Rotenzimmerner Bürgerhaus offiziell eingeweiht. Hinter diesem Projekt steht vor allem ein Name: Ernst Krebs.

Dietingen-Böhringen. Mehr als drei Jahre hat der Böhringer – unterstützt von einem Mitarbeiterteam aus den Ortsteilen, zu dem auch die Familienangehörigen zählen – an diesem umfangreichen Vorhaben gearbeitet. Jetzt ist das Ziel erreicht: Die Wege sind komplett und übersichtlich ausgeschildert, der Flyer mit den Routen ist fertig, die Broschüren mit vielen Informationen liegen aus, die Homepage läuft und ist auf dem aktuellen Stand. Für Krebs auch sehr wichtig: Das Budget konnte eingehalten werden.

"Wenn ich was mache, dann ziehe ich es auch durch." Mit diesem Anspruch an sich selbst trat der frühere Telekom-Mitarbeiter zu diesem gewaltigen Kraftakt an. Dabei war er geradezu prädestiniert für dieses Vorhaben. Denn: Auf seine Initiative hin gründete sich im Jahr 1994 der Dietinger Lauftreff. Bald wurde daraus eine verschworene Gemeinschaft von Läufern und Walkern aus allen Ortsteilen, die sich seitdem wöchentlich sportlich betätigen und auf den Wegen der gesamten Gemeinde unterwegs sind. Auch gemeinsame Veranstaltungen im geselligen Bereich finden statt.

"Ich wollte schon damals etwas machen, was die Ortsteile verbindet", betont Krebs. Das ist ihm nicht nur bei diesem ersten Projekt gelungen. Sein ehrenamtliches Engagement und seine guten Ortskenntnisse – "mit dem Lauftreff sind wir schon jeden Weg in der Gemeinde abgelaufen", sagt Krebs – waren wenige Jahre später erneut gefragt. Ohne wenn und aber brachte er sich bei der 72-Stunden-Aktion der Dietinger Ministranten ein. Ein Verbindungsweg über sämtliche fünf Ortsteile wurde bei dieser Teamarbeit ausgesucht und ausgeschildert.

Und genau diese Strecke bildet jetzt die Gemeinde-Runde mit drei ausgeschilderten Wegen. Weitere neun Wanderrouten kamen hinzu. Die kürzeste Strecke ist die Waldenbach-Runde auf Rotenzimmerner Gemarkung mit 6,9 Kilometern, die längste die große Gemeinde-Runde mit 21,2 Kilometern.

Die Riesenarbeit, der enorme Aufwand, die unzähligen Stunden – ein Teil davon spiegelt sich in den Unmengen von Krebs’ digitalen Aufzeichnungen wieder. Auf seinem Rechner befinden sich für dieses Projekt annähernd 3500 Dateien mit einem Datenvolumen von sage und schreibe 20 Gigabyte. Kartenmaterial, sämtlicher Schriftwechsel, Angebote, Bestellungen, Rechnungen, Budgetabrechnung und Schreiben an Behörden. "Jetzt wird alles ausgedruckt und in einen Ordner abgelegt, den erhält der Bürgermeister und dann ist für mich das Projekt abgeschlossen."

Viel Wert legt er auf die Feststellung, dass die Umsetzung des Wanderparadieses Dietingen eine Teamarbeit gewesen sei. Eine ganze Reihe von Bürgern hätte ihm geholfen. Ohne diese hätte es nicht funktioniert. "Die habe ich allesamt zu dieser Veranstaltung persönlich eingeladen, deren Arbeit soll genau so gewürdigt werden", wünscht sich Krebs. Die Rückmeldungen seien bisher sehr positiv gewesen.

Wie überall gibt es aber auch kritische Stimmen

Natürlich gebe es auch ein paar kritische Stimmen. Aber wenn man weiß, dass der Pensionär seit drei Jahren mit einer schweren Krankheit kämpft und immer wieder wegen Behandlungen einige Tage im Monat nicht arbeiten kann, dann ist sein unbändiger Wille und das große Engagement für diese Sache umso höher einzuschätzen.