Kommunalpolitischer Spaziergang in Irslingen: Vor der Mauer in der Lehenbühlstraße (linkes Bild) – Bürgermeister Frank Scholz zeigt auf eine der Pfostenhalterungen im Neubaugebiet, die laut vielen Bürgern eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer darstellen (rechtes Bild). Fotos: Bienger Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürger reden mit: Spaziergang fördert Wünsche zutage

Von Alicja Bienger

Dietingen-Irslingen. Die schlechte Nachricht zuerst: Dagegen, dass Irslingen mit der Schließung der Kreissparkassen-Filiale ab 1. November keinen einzigen Geldautomaten mehr zur Verfügung haben wird, ist die Gemeindeverwaltung machtlos. Doch es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die ergriffen werden können, um den Teilort von Dietingen aufzuwerten.

Zahlreiche Vorschläge hierzu kamen am Donnerstagabend von den Bürgern während eines kommunalpolitischen Spaziergangs mit Bürgermeister Frank Scholz und Ortsvorsteher Klaus Häsler. Die wichtigsten Punkte: Neubaugebiet Brühl West: Vor kurzem fertiggestellt, stehen künftigen Bauherrn mittlerweile insgesamt elf Bauplätze im Neubaugebiet Brühl West zur Verfügung. Die Zufahrten sind vielen Bürgern allerdings noch ein Dorn im Auge: Da wären zunächst die nur einseitig verlegten Randsteine an dem Abschnitt, der an die Friedhofstraße anschließt.

Als geradezu "gefährlich" bezeichnen viele Einwohner außerdem die Pfostenhalterungen, die im Neubaugebiet auf beiden Seiten des kleinen Fußgängerwegs herausragen: Da die Pfosten hier noch immer fehlen, sind sie eine Stolperfalle für Fußgänger und Radfahrer, besonders im Dunkeln.

Ebenfalls nicht zu unterschätzen sei der mangelhafte Wasserabfluss an der Kreuzung Albstraße und Wildeckweg – diesen Namen soll die neue Straße im Wohnbaugebiet erhalten, wenn der Gemeinderat zustimmt. Weil das Wasser hier aufgrund der geringen Neigung nicht richtig abfließt, kann sich im Winter schnell eine Eisfläche bilden. Scholz versprach, die angesprochenen Mängel schnellstmöglich beheben zu lassen. Die Mauer des Anstoßes: Eine Schulbushaltestelle an der Albstraße, ein kleiner Weg, der in die Lehenbühlstraße führt – und dazwischen eine geschätzt 1,80 Meter hohe Mauer. Viele Bürger sehen in der privaten Grundstücksbegrenzung an einem Wohnhaus in der Lehenbühlstraße eine Gefahr für Schulkinder, die aufgrund der Höhe des Bauwerks nicht richtig auf die Fahrbahn hinaussehen können und von Autofahrern zu spät erkannt werden. Die Verwaltung will nun Gespräche mit dem Eigentümer führen, um eine Lösung zu finden. Marode Straßen und Gehwege: Als "Wellental" bezeichneten einige Anwohner den Zustand der Steingarten-, Görn- und Talhauser Straße. Die Fahrbahn sei dort streckenweise stark beschädigt. Scholz beruhigte die Gemüter: Die Probleme seien bekannt, aufgrund von fünf Ortsteilen habe man jedoch eine Prioritätenliste der dringendsten Maßnahmen erstellen müssen. Immerhin: Die Talhauser Straße stehe hier an prominenter Stelle, so dass zumindest dieser Abschnitt in naher Zukunft angegangen werden könne. Wann genau, konnte Scholz nicht sagen: "Wir müssen alle Punkte langsam abarbeiten."

Im Zuge der Straßenarbeiten sollen auch die teils maroden Gehwege saniert werden.

Geplant sind außerdem befestigte Zuwege in das geplante Schuppengebiet, das ans Gewerbegebiet im Osten des Dietinger Teilortes anschließen soll. Grundschule und Kindergarten: Die Grundschule soll äußerlich schöner werden – dafür soll der Wildwuchs vor den Fenstern weichen. Auch der angrenzende Kindergarten könnte bald neue Außenanlagen erhalten, sobald die Kirchengemeinde die dafür bereits vor drei Jahren im Haushalt bereitgestellten Mittel in Anspruch nimmt. Rennstrecke Albstraße: Viele Bürger fühlen sich durch Raser gestört, die auf der Albstraße besonders gerne Gas geben. Der dadurch verursachte Lärm sei teilweise "unerträglich", schilderte eine Anwohnerin. Das gemeindeeigene Geschwindigkeitsmessgerät soll nun Abhilfe schaffen: Laut Ortsvorsteher Häsler soll der "Smileyradar" Autofahrer zum Bremsen bringen. Ein Blitzer werde nicht aufgestellt.