Josef Graf will das Gebäude in der Böhringer Straße 6 abreißen und ein Neun-Familien-Haus auf dem Grundstück bauen. Foto: Parage Foto: Schwarzwälder-Bote

Entwicklung: Räte befürworten Vorhaben mit neun Wohnungen in Böhringer Straße

Von Verena Parage

Wo sich heute ein altes Haus mit ehemaligem Ökonomieteil befindet, könnten bald neun Wohnungen entstehen: Mit einer entsprechenden Bauvoranfrage von Josef Graf hat sich der Dietinger Ortschaftsrat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt.

Dietingen. Die Bauvoranfrage ist eigentlich ein Thema für den Bauausschuss. Auf Wunsch der Ortschafts- und Gemeinderäte Klemens Schmid und Alexander Ettwein, die dem Ausschuss angehören, befasste sich allerdings auch das Dietinger Gremium damit. Ettwein erklärte, ihnen sei wichtig zu erfahren, wie die Dietinger zu dem Vorhaben stehen.

Haupt- und Nebengebäude, der Schweinestall, des Hauses Böhringer Straße 6 sollen abgerissen werden. In einem neuen Mehrfamilienhaus sind neun barrierefreie Wohnungen geplant. Die Baurechtsbehörde, das Landratsamt, hat bereits signalisiert, dass sich der Neubau aus seiner Sicht in die Bebauung der Umgebung einfügt. Auch die Anwohner haben keinen Einwände vorgebracht. Laut Entwürfen hat das Haus drei Vollgeschosse und eine Penthouse-Etage, geplant ist ein Flachdach.

"Ich persönlich bin davon überzeugt, dass es eine Bereicherung für Dietingen ist", erklärte Ortsvorsteherin Bettina Baur zum Vorhaben. "Mietwohnungen sind in Dietingen rar." Sie berichtete von Einwohnern, die ihr Einfamilienhaus im Alter verkauft hätten und anschließend ihren Heimatort verlassen mussten, weil sie keine altersgerechten Wohnungen dort fanden. Die Barrierefreiheit des Neubaus empfindet sie deshalb als "besonders positiv".

Rat Gerhard Schneider wollte wissen, ob das Mehrfamilienhaus genauso nah an der Ortdurchfahrt steht wie das bisherige Gebäude. Daraufhin meldete sich Josef Graf, der als Zuhörer an der Sitzung teilnahm, zu Wort. Das Haus sei laut Planung etwas weiter weg von der Straße und unwesentlich höher als das bestehende, "circa einen halben Meter". Er berichtete außerdem, dass zum benachbarten "Hasen" hin Carports vorgesehen sind.

Darüber hinaus sagte er, das alte Bauernhaus sei in einem schlechten Zustand, eine Sanierung unwirtschaftlich. "Das Gebäude wird ja auch nicht schöner." Geht es nach ihm, soll das Vorhaben "zeitnah" umgesetzt werden. Klemens Schmid fügte an: "Überall sieht man, dass solche Gebäude entstehen."

Auf Nachfrage von Bettina Baur erläuterte Graf, dass die Wohnungen 50 bis etwa 100 Quadratmeter groß sein werden. "Das werden Eigentumswohnungen, die sollen alle verkauft werden." Dem Ortschaftsrat gefiel das Vorhaben: Der Empfehlungsbeschluss an den Bauausschuss fiel einstimmig – pro Neubau.