Die Mundharmonikaspielgruppe aus Rotenzimmern (linkes Bild) und Brigitte Burgbacher (rechtes Bild) überzeugen mit klaren und einfühlsamen Tönen. Fotos: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Mundharmonika: Ehemalige Weltmeisterin, engagierte Lokalmatadore und ehrliche Kleinkunst am Abend

"Wir kommen gerne wieder zu euch, es war sehr schön." Wenn Brigitte Burgbacher, die ehemalige Weltmeisterin auf der Mundharmonika, dies am Ende sagt, dann spricht das ohne Zweifel für die Veranstaltung der Rotenzimmerner Mundharmonikaspielgruppe.

Dietingen-Rotenzimmern (kw). Feine, nicht zu laute und nicht alltägliche Musik gab es im Bürgerhaus zu hören. Im Orts- und Kulturmittelpunkt der kleinen Dietinger Teilgemeinde hört man zwar fast jede Woche Mundharmonikaklänge. Denn dort probt die einheimische Hobby- Spielgruppe unter Leitung von Herbert Maier seit einigen Jahren. Diese gehört zur regen Ortsgruppe Rotenzimmern des Schwäbischen Albvereins und bereichert mit ihrer Musik das umfangreiche Vereinsangebot.

Einmal im Jahr präsentieren sich die einheimischen Mundharmonikaspieler – zwei Musiker und sieben Musikerinnen – vor eigenem Publikum. Diesen musikalischen Abend feierte die Rotenzimmerner Spielgruppe mit dem Eyachtaler Mundharmonika-Ensemble unter Leitung von Brigitte Burgbacher, der ehemaligen Weltmeisterin auf der Mundharmonika.

Zu dieser in der Mundharmonikaszene bestens bekannten Formation unterhalten die Rotenzimmerner von Anfang an sehr freundschaftliche Beziehungen. Kein Wunder: Dirigent Herbert Maier und zwei weitere Spielerinnen gehören mit zum Spielerkreis des Ensembles aus dem Eyachtal.

Die Gäste begeisterten die Zuhörer einmal mehr – sie sind treue Stammgäste – mit ihrem virtuosen Spiel auf dem kleinen Instrument. Mit viel Melancholie interpretierten die Eyachtaler den Welthit "Hallelujah" von Leonhard Cohen. Außerdem brachten sie bekannte Musical-Melodien (aus "Anatevka") und einprägsame Filmmusik ("Die Kinder des Monsieur Mathieu") zu Gehör.

Ein Ohrenschmaus waren die Soli von Brigitte Burgbacher, insbesondere die spanische Fantasie "Toledo", die sie zusammen mit Pianistin Dagmar Matzkat aufführte. Dafür gab es einen riesigen Beifall.

Doch auch die einheimische Spielgruppe brauchte sich keinesfalls zu verstecken. Mit gefälligen und immer wieder gern gehörten Liedern und Melodien ("Bajazzo") erfreuten sie die Besucher. Beim Evergreen "Lili Marleen" setzten die Gäste spontan ein und sangen mit. Das größte Lob kam von Brigitte Burgbacher: "Es ist beachtlich, was Herbert Maier in dieser Zeit in Rotenzimmern geleistet hat."

Mit einem gemeinsamen Auftritt der beiden Spielgruppen ging der gelungene und recht ansprechende musikalische Abend zu Ende. Zum Finale ließen die Akteure das peruanische Volkslied "El condor pasa" erklingen. Die stürmisch geforderte Zugabe gab es selbstverständlich.

In der Pause sorgten Waltraud Herter und Maria Huonker mit einem kurzen Sketch – eine Szene in einer Arztpraxis – für lustige Unterhaltung und Gelächter. Bernhard Müller führte in bewährter Manier durch den kurzweiligen Abend.