Die sechsköpfige Gruppe Hotel Rimini beeindruckt durch ihre Streicher. Foto: Maria Liebelt

Für das Innenhof-Festival in der Villinger Südstadt ist die Musikgruppe Hotel Rimini extra aus Leipzig angereist. Am Montag, 7.August, begeisterte deutscher Indie-Pop die Besucher.

Trotz kühlerer Temperaturen war der Innenhof beim K3 Jugendhaus am Montag gut gefüllt. Vornehmlich Familien und Personen mittleren Alters kuschelten sich in Decken auf Bierbänken und nippten an Aperol oder doch einer Tasse Kräutertee. Die Stimmung beim Innenhof-Festival in der Villinger Südstadt war entspannt.

Auch das Essensangebot war üppig. Vor allem stachen die türkischen Spezialitäten ins Auge, die vom gewöhnlichen Streetfood wie Pommes und Currywurst, abweichen.

Essensangebot kommt an

Man konnte auswählen zwischen Baklava, Adana, einem Hackfleischspieß in Fladenbrot, diversen Vorspeisen und Cig Köfte, was auch gut anzukommen schien.

Die meisten Besucher waren nicht zum ersten Mal dabei, sondern wurden durch die Veranstaltungen der Vorabende motiviert, noch einmal herzukommen, und wurden nicht enttäuscht.

Das Innenhoffestival war trotz Kälte gut besucht. Foto: Maria Liebelt

Auch wenn die Band Hotel Rimini relativ unbekannt für die Festivalbesucher war, kam sie doch gut an. Hotel Rimini brachte ihre eigene Vorband mit, der E-Gitarrist der Gruppe spielte und sang ein paar eigene Songs, bevor dann der Rest zu ihm auf die Bühne kam.

Der Musikstil lässt sich am besten durch deutschen Indie-Pop beschreiben, erinnert stark an AnnenMayKantereit, wobei der Sänger auch den Singstil Herbert Grönemeyers imitierte. Die Band hat sich laut eigenen Angaben, im Herbst 2020 in Leipzig gegründet. Besonders auffallend ist das Aufgebot an Musikinstrumenten der sechsköpfigen Gruppe. Neben Paul Pötsch an der E-Gitarre, steht Frontmann Julius Förster mit Gesang und abwechselnd Akustikgitarre oder Piano auf der Bühne. Doch das Besondere sind die drei Streicher: Valentin Link spielte seinen roten Kontrabass, Annegret Enderle überzeugte an der Violine, und Marianne Jordan fiel besonders durch Zupfen am Cello auf.

Viele wippen und tanzen zur Musik

Die Musik wie auch die Texte sind eher melancholisch, die Klänge beruhigend. Sie reichen von gesellschaftskritisch bis wirr expressionistisch und nostalgisch. Dem Publikum schien es aber zu gefallen, viele wippten und tanzten zur Musik.

Vor Ort verkaufte die Gruppe ihren Merchandise mit T-Shirts und eine CD mit ihrer ersten EP unter dem Titel „Die Zeit schlägt mich tot, aber ich schlag zurück“.

Richard Hehn, Mitveranstalter des Innenhoffestivals, freute sich, dass die Gruppe so gut ankam. „Ich kenn die seit zwei Jahren“, erzählt Hehn. Er werde von vielen Musikern angeschrieben, die sich für das Festival bewerben. Allerdings suche er auch selber aktiv nach geeigneten Künstlern für die jährliche Veranstaltung.

Zuschauer lassen Abend mit einem Bier ausklingen

Um kurz vor zehn war das Konzert dann vorbei und die Finger des Kontrabassisten waren ziemlich kalt, so dass er sie zwischen den Songs anhauchen musste. Eine Zuschauerin kommentierte das Wetter: „Sommer isch in Villinge, wenn man de Wintermantel offeträgt“. Nach zwei Zugaben waren auch die Zuschauer zufrieden und ließen ihren Abend noch gemütlich mit einem Bier ausklingen oder machten sich auf ins Warme zu Hause mit kalten Nasen und dem ein oder anderen Ohrwurm.