Franz Untersteller unterstützt den Vorschlag des französischen Präsidenten zur Bildung eines deutsch-französischen Energieunternehmens Foto: dpa

 Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hat Sympathie für den Vorschlag des französischen Staatspräsidenten Francois Hollande geäußert, ein französisches-deutsches Energieunternehmen nach dem Vorbild von Airbus zu schaffen.

Stuttgart/Berlin – Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hat Sympathie für den Vorschlag des französischen Staatspräsidenten Francois Hollande geäußert, ein französisches-deutsches Energieunternehmen nach dem Vorbild von Airbus zu schaffen, um so die Energiewende gemeinsam voranzutreiben und umzusetzen.

„Für mich zeigt die Idee, dass auch die Franzosen in wachsendem Maße erkennen, was für Chancen mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien verbunden sind - nicht nur ökologische im Übrigen, sondern in einem Land wie Frankreich mit langen windreichen Küsten, einem sonnigen Süden und einer ausgeprägten Landwirtschaft auch ganz konkret ökonomische Chancen“, sagte Untersteller den Stuttgarter Nachrichten.

Vor diesem Hintergrund sei eine enge Zusammenarbeit mit Frankreich, „deren Energieversorgung ja derzeit noch vor allem auf Kernenergie beruht, durchaus zukunftsweisend auch mit Blick auf Europa“, so Untersteller. Die Forme der konkreten Zusammenarbeit müsse man „abwarten und genau prüfen. Vorstellbar ist ja grenzüberschreitend auch die Intensivierung der Zusammenarbeit bei der Speicherforschung, dem Ausbau der Netze oder, Stichwort Fessenheim, bei der Stilllegung von Atomkraftwerken.“ 

Bei der Union dagegen stoßen die Pläne auf Skepsis. Der stellvertretende Fraktionschef der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, Michael Fuchs, sagte den Stuttgarter Nachrichten: „Ich halte nichts von der Schaffung tausend neuer staatlicher Gremien. Beide Länder sollen stattdessen lieber die Unternehmen selbst machen lassen“. Fuchs fügte hinzu: „Der französische Etatismus – etwa in der Automobilindustrie – hat sich jedenfalls nicht als Erfolgsmodell erwiesen.“

Ähnlich äußerte sich auch der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, der Waiblinger Abgeordnete Joachim Pfeiffer. Er habe „Zweifel“, ob die Erfahrungen beim Airbus übertragbar seien. „Die Struktur der Energiemärkte ist in beiden Ländern zu unterschiedlich. In Frankreich haben wir einen weitgehend staatlich geprägten Energiesektor, in Deutschland hingegen eine stark privatwirtschaftlich geprägte Struktur.“