Zum 1. Mai wurde das Heiligenbronner Ortsschild „versetzt“, da bislang der Blitzer zu nahe daran steht. Foto: Stephan Wegner/Stephan Wegner

Mit einem Streich haben Unbekannte auf der Landesstraße in Heiligenbronn ein Problem beseitigt: Der Blitzer, der zu nahe am Ortsschild aufgestellt wurde, ist in einigen Fällen nicht rechtssicher – deswegen wurde das Ortsschild versetzt. Gleichzeitig wurde er zugeklebt.

Die wahrscheinlich beste Einnahmequelle der Stadt im Verkehrsbereich hat ein Problem: Sie ist in Teilen nicht rechtssicher. Das beauftragte Unternehmen hat die Messsäule nicht richtig projektiert und deswegen muss sie versetzt werden, hatte jüngst der Fachbereichsleiter Umwelt und Technik, Matthias Rehfuß, im Ratsgremium verkündet.

Der leere Rahmen der Ortseingangstafel Foto: Wegner

Gleichzeitig ist es aber auch so, dass die kostengünstigste Lösung, das einfache Versetzen des Ortsschilds nicht einfach so möglich ist. Denn dieses darf nach geltendem Recht frühestens dort stehen, wo das erste Haus einer durchgängigen Bebauung in Ortslage beginnt – und in Heiligenbronn steht eben nichts so weit am Rand des Stadtteils, dass das Versetzen tatsächlich erlaubt wäre – zumindest nicht von kommunaler Seite aus. Für Spaßvögel, denen die Situation bekannt war, allerdings kein Grund, hier behilflich zu sein.

Die Messkammer wurde in beide Richtungen abgeklebt Foto: Wegner

Sie nahmen am 1. Mai kurzerhand das Heiligenbronner Ortsschild aus dem Rahmen und setzten es so weit entfernt von der Messeinrichtung an die Straße, dass alle Messungen der Blitzersäule jetzt rechtlich gültig wären. Indes: Der Blitzer konnte am Montagmorgen gar keine Bilder machen, er wurde nämlich in beide Richtungen mit Pappe abgedeckt, so dass die Bilder keines der eventuell geblitzten Fahrzeuge zeigen können. Wenn das Ortsschild und der Blitzer so bleiben könnten, spart allerdings nicht die Stadt, sondern das aufstellende Unternehmen.

Anwalt eingeschaltet

Denn nachdem Rehfuß einen Anwalt eingeschaltet hatte, hat das Unternehmen mittlerweile reagiert und jetzt dann zugesagt, die Kosten für den Umbau und die Stromversorgung zu übernehmen. Diese dürften sich nach der Schätzung von Rehfuß auf einen Betrag zwischen 10 000 und 20 000 Euro belaufen, die auf dem am 1. Mai angebrachten Schild genannte Summe von 29 000 Euro sieht er als zu hoch an.

Demnächst Umbau

Rehfuß rechnet damit, dass die Messsäule bereits in den kommenden Wochen um einige Meter in Richtung der Ortsmitte Heiligenbronns versetzt werden wird – in den Bereich hinter der Kirchstraße ortseinwärts, da der Abstand im jetzigen Bereich bis zur Kreuzung nicht ausreiche.