Foto: U. Fussnegger Foto: Schwarzwälder Bote

Der Ortschafts- und Gemeinderat berät über den Erweiterungsantrag der Firma Knauf

Seit 2008 läuft das Genehmigungsverfahren für die Erweiterung des Gipsbruchs der Firma Knauf und ist nun auf die Zielgerade eingebogen. Reinhard Völker vom Ingenieurbüro Völker stellte im Auftrag der Firma Knauf die Erweiterung des Gipsbruchs dem Ortschafts- und Gemeinderat vor.

Deißlingen-Lauffen (fus). 2016 erfolgte eine Teilgenehmigung für das Gebiet zwischen dem bisherigen Tagebaubetrieb und dem Lerchenbühl. Die jetzt zu genehmigende Fläche hat eine Größe von rund 30 Hektar, liegt hinter dem Hofgut Lerchenbühl Richtung Deißlingen, endet an der Gemarkungsgrenze in der Nähe des Gipsbruchs der Firma Schwenk und geht bis zum Wildgehege der Familie Fischinger. Die Fläche ist bis zu 800 Meter lang und bis zu 300 Meter breit. Im Durchschnitt ist das Gipslager zwölf Meter mächtig. Der Abbau liegt rund 140 Meter von der Wohnbebauung der Römerstraße entfernt.

Der Abbau in der Nähe der Wohnbebauung könne wegen der geologischen Lage ohne Sprengungen erfolgen und beeinträchtige die Anwohner nicht, so Reinhard Völker in seinen Ausführungen. Das Gebiet soll durch eine Unterführung in Form einer Untertunnelung des Aixheimer Sträßchens erfolgen. Das Aixheimer Sträßchen mit den Versorgungsleitungen bleibt komplett bestehen. Der Steinweg der jetzt zum Wildgehege der Familie Fischinger führt, wird durch die Erweiterungsfläche zerstört und durch eine andere Wegführung ersetzt.

Die bisherige genehmigte Fläche reicht nach heutigem Stand noch bis ins Jahr 2026 für den Gipsabbau und nach Aussage von Werksleiter Mark Aretz eher länger. Die Nutzungsdauer der neu genehmigten Fläche beträgt nach Beginn des Abbaus rund 20 bis 30 Jahre. Von der beanspruchten Abbaufläche wird maximal vier Hektar aufgedeckt. Die abgebauten Flächen werden schnellst möglich wieder verfüllt und anschließend rekultiviert. Das Gelände liegt dann tiefer, da nur das Abraummaterial das auf der Gipsschicht liegt wieder verwendet wird und nicht wie jetzt mit Auffüllmaterial aus Stuttgart 21 zu rechnen ist.

Bürgermeister Ralf Ulbrich meinte: Wenn es in 20 oder 30 Jahren Auffüllmaterial gebe, könne dies natürlich in beiderseitigem Einvernehmen eingebracht werden. Am Ende bleibe dann eine Böschung mit 60 Grad Neigung stehen. Aus Reihen des Gemeinderats wurde angeregt, diese Böschung nicht zu begrünen, diese sei ja landwirtschaftlich nicht nutzbar, und die offene Fläche sei für die Tier und Pflanzenwelt besser.

Zusätzliche Kompensationsmaßnahmen für unwiederbringlichen Nutzlandverlust und Veränderung einiger Biotopstrukturen können in unmittelbarem Umland durch Biotopaufbesserung bestehender Strukturen erreicht werden und bedürfen keines weiteren Landverbrauchs, gab Reinhard Völker bekannt. Auf die Frage von Bernd Krause, was nach dem Abbau in Lauffen passiere, nannte Werksleiter Mark Aretz, dass der Standort Lauffen gesichert sei. Das Unternehmen sei auf Suche nach weiteren Abbaugebieten. In naher Zukunft gebe es Probebohrungen in Niedereschach und Zimmern.