Ob Gemeinde-, Stadt oder Staatswald (Bild): Rund um Deißlingen wurde in den vergangenen Woche schwer geholzt. Foto: Scheidel

Arbeiter haben rund um Gemeinde viel zu tun. Hilft Wettergott gegen Schädlingsgefahr?

Deißlingen - Sturm und Borkenkäfer plagen den Forst: Nachdem vor einigen Wochen starke Windböen den Deißlinger Wald traktierten und so für unvorhergesehene Holznutzungs-Aktivitäten sorgten, gibt jetzt die Ahnung, dass der Baumschädling wieder massiv zubeißen könnte, Anlass für Sorgenfalten.

Gerade erst ist die Sturmholzaufgabe weitgehend erledigt, da fängt der Borkenkäfer an, zu rumoren. Der Deißlinger Forstrevierleiter Thomas Zihsler und seine Waldarbeiter stehen Gewehr bei Fuß. Der Ansturm der Schädlinge auf die im Wald aufgestellten Käferfallen wird der Indikator für Fällaktionen sein. Schnelles Handeln ist bei zu hoher Treffer-Frequenz unabdingbar. Hat sich der Käfer in Baumbeständen erst einmal nachhaltig festgesetzt, kann seiner Vermehrungswut nur noch schwer Einhalt geboten werden.

Trocken gefällt es dem Käfer am besten

Im Moment noch sei man auf Beobachtungsposten, sagt Zihsler auf Nachfrage. Heißt erst einmal auch: Man hofft, dass der Wettergott in den nächsten Monaten die Käferpopulation in überschaubarem Rahmen hält. Dazu muss immer wieder ordentlich Feuchtigkeit in die Natur. Furztrocken gefällt es dem Borkenkäfer nämlich am besten. Immer wieder mal ein kleines Gewitter, auch mal ein etwas längerer Landregen würden dem umtriebigen Gesellen das Leben schwerer machen.

Je nachdem, wie sich die Käferproblematik entwickelt, wird die Strategie für den weiteren Holzeinschlag ausgerichtet. Im Moment stellt sich dem Revierleiter die spannende Frage, ob in diesem Jahr überhaupt noch geplante Hiebsätze groß zum Tragen kommen können. Bereits jetzt sind etwa 5000 Festmeter – darunter ein beträchtlicher Teil Sturmholz – des geplanten jährlichen Hiebsatzes von 7200 Festmetern geerntet. Schlägt der Borkenkäfer kräftiger zu, müsste wohl von weiteren Plan-Hiebsätzen abgesehen werden, um den Wald nicht übermäßig auszubeuten.

Bei dem betroffenen Holz ist mit Abschlägen zu rechnen

Dass "Nothieb"-Aktionen aufgrund der oben beschriebenen Naturereignisse – vor allem beim Borkenkäferholz ist mit Abschlägen zu rechnen – nicht unbedingt die vollen Marktpreiserwartungen gewährleisten, liegt in der Natur der Sache. Wie sich das auf den Ertrag 2018 für die Gemeinde auswirkt, wird in einem Jahr aktenkundig sein.

Das Ergebnis 2017 indes könnte mit einem im Raum stehenden Plus von gut 100 000 Euro um etwa 40 000 Euro über dem Planansatz liegen, was aber in erster Linie an einem Personalkostenrückgang (ein Waldarbeiter weniger) liegen dürfte.