Noch wird es etwas dauern, bis Kicker auf dem neu geplanten Sportgelände des SV Lauffen im Deißlinger Gebiet Fürsten die Kickstiefel schnüren. Montage: Rörsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Deal ist abgeschlossen: SV Lauffen tauscht Lerchenbühl für ein neues Zuhause im Deißlinger Sportgebiet "Fürsten"

Von Winfried Scheidel

Deißlingen-Lauffen. Nun ist es vollbracht. Der Vertrag ist unterschrieben. Der Deal mit der Firma Knauf beschert dem Sportverein Lauffen ein neues Gelände im Deißlinger Sportgebiet "Fürsten". In eineinhalb bis zwei Jahren soll der Standortwechsel vom alten Kampfgelände Lerchenbühl in den Nachbarort vollzogen sein.

Was sich jetzt ziemlich einfach anhört, hat eine gut fünfjährige Vorgeschichte. Damals zog der Knauf-Konzern erstmals ernsthafter die Möglichkeit des Gipsabbaus unter dem SVL-Sportgelände in Betracht. Wer weiß, was der Lerchenbühl vor allem den alten Lauffener Fußballstrategen bedeutet, kann sich vorstellen, welche Gefühle zunächst aufkamen, als die Idee in der Bevölkerung die Runde machte. Später gewann die Einsicht die Oberhand, dass man durch einen Deal mit Knauf ein altes, schon etwas abgewirtschaftetes Sportgelände in ein schmuckes neues eintauschen könnte.

Nachdem sich eine Mitgliedermehrheit diese Erkenntnis zu eigen gemacht hatte und in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung grünes Licht für die Veränderung neben das Sportgelände der SG Deißlingen gegeben worden war, musste Einigung bei der Verhandlungssache Geländetausch erzielt werden.

Dass da schon auch gefeilscht werden musste, verneinen beide Seiten nicht. Nachdem man sich jetzt hinsichtlich eines ordentlichen Kauf- beziehungsweise Verkaufspreises zusammengerauft hat, zollen sich beide Seiten Respekt. So spricht SVL-Vorsitzender Hans-Peter Storz von einem fairen Partner. Knauf-Werkleiter Mark Aretz gibt das Kompliment umgehend zurück.

Während sich nun Knauf für eine durchaus stattliche Summe – Beträge wollen die Beteiligten in der Öffentlichkeit erst einmal nicht nennen – den Erwerb des Lerchenbühls gesichert hat, um auch an diesem Randbereich des großen Abbauareals mittel- bis langfristig Gips für die Bauplattenprroduktion herauszuholen, wird der SVL sich mit dem Geld erst einmal Grund und Boden für die Neuansiedlung beschaffen, um dann – als eigener Bauherr – das Vereinsheim und einen wettbewerbstauglichen Fußballplatz sowie einen kleineren Übungsplatz zu erstellen.

Damit sich die Sportler hinsichtlich des großen Vorhabens nicht unter Druck fühlen müssen, wurde von Aretz mit Rückendeckung der Knauf-Zentrale im bayrischen Iphofen ein Nutzungsrecht des Lerchenbühls quasi bis zur Einweihung des "Fürsten"-Standorts eingeräumt.

So kann es jetzt erst einmal in Ruhe an die Detailplanung mit Unterstützung eines Architekten gehen. "Dann wollen wir die Planung in einer Versammlung erst einmal den Mitgliedern vorstellen", sagt Storz zur weiteren Vorgehensweise. Auch finanziell gilt es noch manches zu regeln, zum Beispiel auch was mögliche Zuschüsse von WLSB und WFV betrifft.

Auch rein sportlich zeichnen sich beim räumlichen Näherrücken von SGD und SVL viele Vorteile ab, nachdem ein Großteil des Spielbetriebs ohnehin in Spielgemeinschaften – und dies mit Erfolgen, die sich derzeit sehr sehen lassen können – funktioniert.