Hier sagen sich Goldfisch und Libelle "Gute Nacht": Im Schatten eines Schuppens ist ein Naturparadies entstanden. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Landwirtschaft: Tamara Hengstler aus Deißlingen legt kleines Biotop für Pflanzen und Tiere an

Haupterwerbslandwirte, die Biogasanlagen betreiben und Monokulturen durch verstärkten Maisanbau schaffen, geraten bei Umwelt- und Naturschützern zunehmend in die Kritik.

Deißlingen (lh). Ein gutes Beispiel dafür, dass sie diese Landwirte nicht nur ihre Existenz sichern, sondern auch etwas für die Natur, Insekten und Kleinlebewesen tun wollen, ist der Aussiedlerhof von Siegfried Hengstler im Gewann "Süßer Bühl" zwischen Deißlingen und Dauchingen.

Dessen 26-jährige Tochter Tamara, die den Beruf der Landwirtin erlernt hat, und einmal den Hof ihres Vaters übernehmen wird, hat neben einem Geräteschuppen ein kleines Gartenparadies mit Sträuchern, Hecken und blühenden Pflanzen angelegt. Dahinter grasen eingezäunt die Milchkühe.

Nur einen Steinwurf entfernt tummeln sich in einem Biotop mit Teich Goldfische, und Seerosen ragen empor. Auch kleine Kröten wurden schon darin gesichtet. Bereits hochgewachsene Laubbäume spenden Schatten für eine Sitzgruppe aus Holz, an der zwischendurch eine Vesperpause eingelegt werden kann. Gut möglich, dass man dabei Besuch von ein paar Ziegen bekommt, für die ja bekanntlich das Gras auf der anderen Seite des Zaunes immer besser schmeckt.

Wie Tamara Hengstler einräumt, habe sie den Zaun schon öfter repariert. Und trotzdem fänden die schlauen Ziegen immer wieder eine Gelegenheit, auszubüxen. Einen weiteren Beitrag zur blühenden Landschaft leistet der Hengstlerhof mit der Anpflanzung der durchwachsenen Silphie. Die selbst nachwachsende Energiepflanze gilt als gleichwertiger Ersatz für Mais, braucht aber nicht gedüngt und gespritzt zu werden. Des Weiteren dient sie bestäubenden Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen als wertvolle Trachtpflanze.