Feuerwehrhauptübung in Deißlingen: Das Geschehen im Blick haben die Zuschauer (großes Bild). – Gleich vier Mann umsorgen diese "Verletzte" (Bild unten links). – Warten auf den Einsatz mit vollem Atemschutzgerät (Bild unten rechts). Fotos: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Übung: Feuerwehr kümmert sich um Menschenrettung und Brandbekämpfung / Premiere für Fabian Frank

Bei der Feuerwehr Deißlingen schrillten am Samstagnachmittag alle Alarmglocken. Die Hauptübung stand auf dem Plan.

Deißlingen. Die Ausgangslage für die Deißlinger und Lauffener Floriansjünger: Aufgrund des 100. Firmenjubiläums ließ die Firma Schuler Rohstoff GmbH ihre Büroräume neu streichen. Hierfür klebte die Malerfirma sämtliche Böden ab und verkeilte hierbei auch die Brandschutztüren. Aufgrund eines technischen Defekts an der Farbrührmaschine der Malerfirma kam es im Kellerbereich zu einem Kabelbrand, so die Übungsannahme.

Dieser Brand dehnte sich auf den Sicherungskasten des Hauptgebäudes aus. Im weiteren Verlauf kam es unbemerkt zu einer starken Rauchentwicklung, die sich über das Treppenhaus bis in das erste Obergeschoss ausbreitete und hier durch die verkeilten Brandschutztüren die Büroräume erreichte.

Nachdem die automatische Brandmeldeanlage ausgelöste hatte, stellten die Mitarbeiter (alles Jugendfeuerwehr) der Firma Schuler rasch fest, dass sie durch die starke Rauchentwicklung in ihren Büros vom Fluchtweg abgeschnitten waren. Deshalb machten sie sich beim Eintreffen der Feuerwehr bereits an den Fenstern bemerkbar.

Gerhard Stern hatte die Moderation übernommen und versorgte die zahlreichen Übungsbesucher mit vielen Informationen rund um die Übung. Vor allem eines sei wichtig bei solchen Einsätzen: Menschenrettung. Sie gehe immer vor. Doch, so Stern, die Feuerwehr werde immer versuchen, so gut es gehe, die materiellen Werte zu schonen und zu sichern.

Die "Eingeschlossenen" wurden professionell gerettet, teils über tragbare Streckleitern und teils mit dem Rettungskorb der Hubarbeitsbühne der Rottweiler Feuerwehr. Dieses Fahrzeug übernahm die "Löscharbeiten" am Gebäude. Auch das Einsatzteam des DRK-Ortsvereins half bei der Übung kräftig mit und hatte jede Menge zu tun.

Für Kommandant Fabian Frank war es die erste Hauptübung in diesem Amt. Sein Vorgänger, Klaus Zisterer, erlebte die Übung als Zuschauer mit. Bürgermeister Ralf Ulbrich sowie Bettina Schuler-Kargoll und Dietmar Kargoll waren beeindruckt von der Schlagkraft der Deißlinger Wehr. Gerade einmal drei Minuten nach der Alarmierung traf der Einsatzleitwagen am Übungsort ein.

Eine tolle und gelungene Hauptübung und realitätsnah, bei der die Deißlinger Feuerwehr all ihr Können unter Beweis stellte, stellten die Besucher fest. Sogar mit schwerem Atemschutzgerät wurde die Menschenrettung in die Wege geleitet. Bei den Außentemperaturen kein Honigschlecken.