Das ehemalige "Rössle" in Dautmergen soll abgerissen werden. Auf dem Grundstück an der Schlichem plant die Gemeinde Dautmergen ein neues Gebäude mit mehreren barrierefreien Wohnungen. Archiv-Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Dautmerger Gremium berät Haushaltsplan 2018 / Neues Busle für den Kindergarten / Schulden werden abgebaut

"Wir sind gut aufgestellt": So stuft Bürgermeister Hans Joachim Lippus die Finanzlage Dautmergens ein. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Mittwoch die Eckpunkte für den Haushalt 2018 festgezurrt. Der Schuldenstand wird weiter abgebaut.

Dautmergen. Auch für das Haushaltsjahr 2018 ist keine Kreditaufnahme geplant. Lippus betonte gegenüber unserer Zeitung, dass die Gemeinde trotz der Investitionen in Höhe von zwei Millionen Euro in den vergangenen sechs Jahren die Schulden zurückgefahren habe. Gleichzeitig hob er hervor, dass die Gemeinde auch künftig größere Investitionen zu stemmen habe – etwa in Sachen Breitbandausbau und Hochwasserschutz an der Schlichem.

Die Gemeinde habe zu Beginn des neuen Jahrs Schulden in Höhe von 140 000 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 330 Euro entspreche. Die Rücklagen hingegen beliefen sich auf 150 000 Euro. Erfreulich sei zudem, dass die Einwohnerzahl Dautmergens in den vergangenen vier Jahren um sieben Prozent von 405 auf jetzt 430 angestiegen sei. So habe man seit 2013 acht Bauplätze an Auswärtige und Einheimische verkauft, während zuvor acht Jahre lang kein einziger Platz veräußert werden konnte.

Im Verwaltungshaushalt mit einem Volumen von 945 000 Euro soll im kommenden Jahr ein Überschuss von rund 30 000 Euro erwirtschaftet werden, der dem Vermögenshaushalt zugeführt werden kann. Vier Besonderheiten zeichneten den Verwaltungsetat aus: 3000 Euro seien für das neue Jagdkataster eingeplant, 6000 Euro für die Umstellung der Haushaltsführung vom kameralistischen System auf Doppik, was Lippus eine "unsägliche Geschichte" nannte, 30 000 Euro für das Gemeindearchiv sowie 20 000 Euro im Rahmen der Eigenkontrollverordnung.

Im Vermögenshaushalt sind unter anderem 75 000 bis 80 000 Euro für den Bau eines Lagerschuppens für den Bauhof beim Feuerwehrgerätehaus eingestellt, wofür eine Förderung aus dem Ausgleichstock von 45 000 Euro beantragt wird.

35 200 Euro sind für den Abriss des ehemaligen "Rössle" eingeplant, wobei Mittel aus dem ELR-Programm von 12 000 Euro beantragt sind. 24 000 Euro sind für das neue Kindergartenbus vorgesehen, bei 6000 Euro Spendenaufkommen und 2000 Euro Verkaufserlös fürs alte Fahrzeug. 10 000 Euro sind für neue Bauhofgeräte vorgesehen, 8000 Euro fließen als Verbandsumlage an den Abwasserzweckverband Unteres Schlichemtal. Jeweils 8000 Euro sind für den Grundstückserwerb und den Erwerb von Waldflächen eingestellt, wobei auch der Verkauf eines Bauplatzes für rund 40 000 Euro eingeplant ist. 5000 Euro fließen im kommenden Jahr in die Tilgung von Darlehen. Ein weiteres wichtiges Vorhaben ist für Lippus die geplante Erweiterung des Schuppengebiets um zwei Plätze. Von den bisher ausgewiesenen sieben Parzellen sind bereits fünf bebaut.

Ausgeglichen stelle sich der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Energie- und Wasserversorgung dar. Der Erfolgsplan umfasst 49 000 Euro, der Vermögensplan 87 000 Euro. So sei der Wasserpreis seit acht Jahren bei 2,15 Euro pro Kubikmeter stabil und man sei in jüngster Zeit auch von größeren Reparaturen und Rohrbrüchen verschont geblieben.

Die Fotovoltaikanlage auf dem Feuerwehrgerätehaus bringe eine Einspeisevergütung von rund 8000 Euro pro Jahr. Damit, so Lippus, könnten Zins und Tilgung für die Darlehen des Eigenbetriebs finanziert werden. Die Energie- und Wasserversorgung wird nach Angaben des Bürgermeisters auch für 2017 einen Gewinn ausweisen.

Verabschiedet werden der Haushaltsplan 2018 sowie der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Energie- und Wasserversorgung in der Gemeinderatssitzung am 24. Januar.