Florian Vetter (von links), Reinhold Engesser, Torben Dorn und Ralf Laufer eröffnen das Festbankett zum Jubiläum der Feuerwehr Dauchingen mit einer von Ingo Österreicher geleiteten Podiumsdiskussion.  Fotos: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Festbankett: 150. Geburtstag der Feuerwehr / Podiumsdiskussion statt Reden / Fitness mit Rope Skipping

Die Feuerwehr Dauchingen präsentierte sich bei ihrem Festbankett zum 150. Geburtstag als eine moderne Einrichtung, die in einem innovativen Abendprogramm ihren Gästen ein paar Stunden Unterhaltung bot.

Dauchingen. Musikalisch eröffnete die FZ Musikband ein Programm, das an Stelle der traditionellen Grußworte eine kurzweilige Podiumsdiskussion mit Kreisbrandmeister Florian Vetter, Bürgermeister Torben Dorn, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Reinhold Engesser und Dauchingens Kommandant Ralf Laufer bot.

Moderator Ingo Österreicher brachte zum Einstieg den Brand im Tennishaus als bislang originellsten Einsatz von Kommandant Laufer in Erfahrung.

Aus struktureller Sicht begründete Vetter die ansteigenden Einsatzzahlen mit einer zunehmenden Häufung der Aufgabengebiete. Hinzu kommen industrielle Fortschritte und neue Themengebiete. Um all diesen Aufgaben gerecht zu werden, sei eine Erhöhung der Ausbilderzahlen und eine taktische Ausbildung zu Spezialkräften erforderlich. Laufer bezeichnete die intensive Zusammenarbeit mit Niedereschach hinsichtlich der Tagesverfügbarkeit der Einsatzkräfte als essenziell. Er sprach von einer einmaligen von den beiden Gemeindeverwaltungen unterstützten Kooperation, die sich in der Führungsgruppe auf die Wehr in Mönchweiler ausdehnt.

Bürgermeister Torben Dorn sprach in Zusammenhang mit der interkommunalen Zusammenarbeit von einer Vorbildfunktion für die Zukunft. Laufer bezeichnete die kontinuierliche Ausbildung und Rekrutierung des Nachwuchses als vordringlichste Aufgaben einer gesicherten Zukunft. Neue Themengebiete wie die Hygiene für Einsatzkräfte im Notfall seien eine weitere Herausforderung. "Wir haben einen Bedarf, keine Wünsche", akzentuierte Vetter einen verbesserten Schutz der Bevölkerung im Katastrophenfall, die seit 2006 laufende Umrüstung auf Digitalfunk oder die technisch immer anspruchsvollere Ausrüstung als Beispiele.

Reinhold Engesser appellierte, den lobenden Worten für das unbezahlbare ehrenamtliche Engagement der Einsatzkräfte auch Taten folgen zu lassen. Im Spannungsfeld zwischen Familie, Freizeit, Feuerwehr und Partner sei es immer schwieriger, Einsatz- und Führungskräfte zu finden.

Dorn erinnerte an den Status der Feuerwehr, der sich irgendwo zwischen Pflichtaufgabe der Gemeinde und Verein bewegt. Er regte an, das französische Modell weiter zu verfolgen, welches die Dienstzeiten der Einsatzkräfte auf die Rentenzeiten anrechnet. Vetter ging auf die Feuerwehr als Baustein einer jeden Gemeinde ein und erinnerte daran, dass sie ursprünglich von Bürgern für Bürgern gegründet worden war.

Die Gymnastik- und Sportgruppe Dauchingen ermöglichte den Gästen mit einem Fitness- und Ausdauerprogramm im Rope Skipping eine kurze Verschnaufpause.

In seinem Grußwort ging der Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner (SPD) darauf ein, dass die Politik gefordert ist, den Stellenwert der Feuerwehr mit entsprechenden Beschlüssen zu unterstreichen. Landtagsabgeordnete Martina Braun berichtete landesweit von 170 000 Einsatzkräften. Im Namen der Vereine überbrachte Volker Ositschan die Glückwünsche.

Kommandant Laufer beförderte Melissa Denk zur Feuerwehrfrau und Uwe Bertsche zum Löschmeister. Kreisbandmeister Vetter gratulierte Uwe Bertsche, Anja Bucher und Ralf Laufer für 15 Jahre Feuerwehrdienst mit dem bronzenen Verbandsehrenzeichen. Seit 25 Jahren sind Detlef Bertsche, Frank Bertsche und Stefan Hansel in der Feuerwehr. Sie erhielten das silberne Ehrenzeichen des Verbandes. Reinhold Engesser überreichte Manfred Herbst die silberne Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes.