Ein grandioses Jubiläumskonzert bot die Dauchinger Musikkapelle seinen Konzertgästen in der Festhalle. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläumskonzert: Patenkapelle aus Weilersbach zu Gast / Anspruchsvolles Programm geboten

"Vivo per Lei – ich lebe für Musik" – so lautete das Motto beim Jubiläumskonzert der Dauchinger Musikkapelle. Mit dabei war die Patenkapelle aus Weilersbach und natürlich die eigene Jugend.

Dauchingen. Insgesamt war es ein Konzert der Superlative. Ja, sie leben für ihre Blasmusik, die Musiker, gleich ob Jugend-, Musikapelle oder Weilersbacher Gastverein. Zwar ist es schon 150 Jahre her, dass sich einige Männer in Dauchingen zusammentaten um gemeinsam zu musizieren und damals den Grundstein für die Dauchinger Musikkapelle zu legen. Aber von Altersschwachheit war bei diesem Konzert nichts zu spüren, ganz im Gegenteil.

Mit diesem Konzerterlebnis machten sich die Musiker mit ihrem temperamentvollen Dirigenten Gabor Fehervari ihr schönstes Geburtstagsgeschenk und schütteten an dem Abend neben bunter Konfettikanonen ein wahres Füllhorn an schwungvoller Blasmusik aus. Gabor Fehervari hatte mit der Auswahl der Konzertstücke ein sehr gutes Gespür bewiesen. Passend dazu läutete die Musikkapelle musikalisch das Jubiläumsjahr mit der "Montana Fanfare" von Thomas Doss ein. Moderator Ingo Österreicher übertrieb nicht, als er die Ansage zu dem Stück "The Witch and The Saint – die Hexe und die Heilige" mit "Hörgenuss pur" ankündigte.

"Where The Black Hawk Soars – wo der schwarze Falke aufsteigt", mit diesem Stück nahm die Musikkapelle ihre Zuhörer mit in die Lüfte, dort wo unter anderem der schwarze Falke sich Wind und Wetter hingibt. Hier überraschten die Musiker mit speziellen Effekten und Klangspielen, unter anderem mit dem Schnippen der Finger erzeugten sie so akustisch einen warmen Gewitterregen. Wer kennt sie nicht, die Arie aus der Oper "Turandot" von Giacomo Puccini, arrangiert für Blasorchester von Antonio Rossi? Auch für diesen Ausflug in die Opernwelt hat sich Gabor Fehervari etwas Besonderes einfallen lassen und ließ Daniel Kübler in die Rolle des Kalafen schlüpfen. Mit großer Leidenschaft sang er die großartige Arie "Nessun Dorma", dezent begleitet vom E- Piano, gespielt vom Dirigenten.

Getreu dem Motto des Abends "Ich lebe für sie – die Musik" begeistertn Lisa Nell und Daniel Kübler im Duett mit dem Song: "Vivo per lei- vivo per Lei – la musica". Mit dem Stück "Kongolela" bewiesen die Musiker, dass sie viele Musikrichtungen beherrschen und auf der ganzen Welt zu Hause sind. So auch in Tanzania wo der norwegische Jazzmusiker Jan Magne Forde zur Komposition von "Kongolela" inspiriert wurde. Hier wartete das Orchester mit Solopassagen wie auch mit temperamentvollen Gesängen auf.

Die Dauchinger Musikapelle stand bei der Gründung der Weilersbacher Musik 1938 Pate und ist nun seit 90 Jahren Patenkapelle. Mit einem anspruchsvollen Programm, das alle Liebhaber der Blasmusik ansprach, eröffnete der Weilersbacher Musikverein mit seiner Dirigentin Lisa Zipfl den musikalischen Reigen. Die Gäste nahmen zunächst das Publikum mit auf die Reise in die Vergangenheit nämlich an den Hof des englischen Königs V III. "Pastime with Good Company" spiegelte musikalisch das Leben am Hofe des Königs wieder. Wieder zurück in der Moderne, präsentierten sie den Konzertmarsch "Arsenal" von Jan van der Roost für Blasorchester geschrieben. Mit einem flotten Marsch, dem "Böhmischen Galopp", verabschiedeten sich die Weilersbacher Musikanten.