Daimlersterne kleben im Akkord: Beim Autobauer fallen die Weihnachtsferien in diesem Jahr kürzer aus. Foto: dpa

Angesichts voller Auftragsbücher müssen sich die Beschäftigten bei Daimler, Porsche & Co. auf ein arbeitsreiches Jahresende einstellen. Vielen stehen Sonderschichten oder eine verkürzte Betriebsruhe über die Feiertage ins Haus.

Angesichts voller Auftragsbücher müssen sich die Beschäftigten bei Daimler, Porsche & Co. auf ein arbeitsreiches Jahresende einstellen. Vielen stehen Sonderschichten oder eine verkürzte Betriebsruhe über die Feiertage ins Haus.

Berlin - Bei einigen deutschen Autoherstellern fällt die ruhige Zeit über Weihnachten wegen der guten Auftragslage in diesem Jahr etwas kürzer aus als sonst. Beim Autohersteller Daimler ruht die Arbeit in mehreren Motoren- und Getriebe-Werken in Deutschland und im US-Werk in Alabama über den Jahreswechsel nur eine statt der üblichen zwei Wochen. Andere Hersteller benötigen vor den Betriebsferien zum Jahresende Sonderschichten: Im Wolfsburger Volkswagen-Stammwerk fahren die Mitarbeiter im Dezember fünf Sonderschichten für den Golf. 2013 gebe es damit insgesamt rund 40 Sonderschichten in der Golf-Fertigung am Standort Wolfsburg, sagte ein VW-Sprecher am Dienstag.

Die deutsche Autoindustrie rechnet dank einer hohen Nachfrage aus China und den USA im kommenden Jahr mit deutlichem Wachstum, selbst in Westeuropa dürfte es erstmals seit vier Jahren wieder aufwärts gehen. Weltweit dürften die deutschen Hersteller 14,7 Millionen Autos produzieren, 500.000 oder 3,5 Prozent mehr als in diesem Jahr, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Dienstag mit.

Bei VW stehen Mitarbeiter zusätzlich zum Betrieb unter der Woche an nahezu jedem Wochenende am Band. Zur Weihnachtszeit stünden im Stammwerk aber Umbauarbeiten an, „die in den Sommermonaten aufgrund der hohen Nachfrage verschoben wurden“, wie der Sprecher erklärte. Wie geplant werde die Produktion in allen europäischen Fahrzeugwerken der Pkw-Kernmarke VW „in den Wochen um Weihnachten und Neujahr“ ruhen. Einzelne Bereiche würde aber den Betrieb schon kurz nach Silvester wieder aufnehmen.

Bei Daimler hingegen soll durch die kürzere Unterbrechung in den Motoren- und Getriebe-Werken gewährleistet werden, dass die Belieferung der Fahrzeugwerke nach den Feiertagen schnell wieder anläuft, sagte ein Firmensprecher. Auch das Werk in Bremen, wo die für das kommende Jahr angekündigte neue C-Klasse produziert wird, macht nur eine Woche Ferien. An den anderen Produktionsstätten stehen die Bänder wie üblich über die Feiertage zwei Wochen still. In Rastatt, wo Daimlers A- und B-Klasse vom Band rollt, waren in diesem Jahr 21 Sonderschichten angeordnet worden.

Bei BMW in Leipzig fangen die Arbeiter bereits am 2. Januar wieder an, Fahrzeuge zu montieren. Das habe auch mit dem Produktionsstart des neuen Elektroautos i3 zu tun, sagte ein Sprecher am Dienstag in München. Vor allem aber habe es rein kalendarische Gründe: In Sachsen ist der 6. Januar im Gegensatz zu Bayern kein Feiertag.

Der BMW-Sprecher betonte, dass es seit Jahren keine festen Werksferien mehr gebe, sondern die Produktion flexibel gesteuert werde. Die Standorte arbeiteten seit langem an der oberen Grenze der Auslastung. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet, mehrere Autohersteller verkürzten ihre Werksferien wegen der Auftragslage.

Bei der VW-Tochter Audi wird es im Dezember noch an drei Samstagen Sonderschichten geben. Dann beginnt in Ingolstadt vom 21. Dezember bis 10. Januar die Betriebsruhe. In der Zeit würden ebenfalls Umbauarbeiten vorgenommen, sagte ein Audi-Sprecher. Auch in Porsches Werk in Leipzig wird die ruhige Zeit zwischen den Jahren für die Umordnung genutzt. Im kommenden Jahr wird dort neben Panamera und Cayenne auch Porsches neuer Geländewagen Macan vom Band rollen.