Auch vor der ehelichen Problemzone unterhalb der Gürtellinie macht Stephan Bauer humorvoll verpackt nicht halt. Foto: Albert Bantle

Ein riesengroßer Erfolg war der von den Rotary Clubs Villingen-Schwenningen und Villingen-Schwenningen Mitte organisierte Comedyabend mit dem zu Hochform auflaufenden Comedian Stephan Bauer in der Niedereschacher Eschachhalle.

Getreu dem Motto des Abends „Lachen für die gute Sache“ wurden die Lachmuskeln der rund 800 Besucher in der voll besetzten Eschachhalle arg strapaziert. Man spürte sofort: Das Thema des humorigen Abends „Ehepaare kommen in den Himmel – in der Hölle waren sie schon“, war maßgeschneidert für das begeisterte Publikum.

So mancher fühlte sich offenbar etwas an die eigene Beziehung erinnert, als Bauer beispielsweise pointenreich seine angeblich eigenen Eheerfahrungen schilderte. So sei seine Ehe mittlerweile ziemlich eingeschlafen. Vergleichbar mit der Ansage im Radio: „Es liegen keine Verkehrsmeldungen vor.“ Das Mitleid des Publikums herausfordernd ging er zudem darauf ein, dass er in der Familienhierarchie zwischenzeitlich sogar unter dem Hund seiner Frau, einem Mops, stehe. „Der glotzt nur blöde, wedelt mit dem Schwanz und alle freuen sich“, beklagte sich Bauer. Die Antwort auf seine selbstgestellte Frage was passieren würde, wenn er das machen würde, ließ er lieber offen.

Von Nachrichten überfluteter Alltag

Es waren die vielen alltäglichen Begebenheiten und Situationen rund um das soziale Miteinander und Themen wie Ehe, Sex, Erotik, „Genderismus“, Corona-Pandemie, Denunziantentum, Glücksvorstellungen aber auch Orientierungsverluste in einem durch eine Flut von nicht mehr überschaubaren Nachrichten überfluteten Alltag. Informationen die oft genug auch zu einer völlig überzogenen, völlig realitätsfernen Erwartungshaltung in vielen Lebensbereichen – und dazu gehöre natürlich auch die Ehe – führten.

Auch nachdenkliche Töne

Ohnehin stimmte Bauer bei allem vordergründig verpackten Witz und Humor in Teilen seines Auftritts auch nachdenklich. So auch, als er darauf hinwies, dass Deutschland ein komisches Land und eine ebensolche Gesellschaft geworden sei, in welcher so manche Diskussion eigentlich nicht zum Lachen, sondern eher zum sich wundern geworden sei. So sei es eine Tatsache, dass man sich in Deutschland intensive Gedanken darüber mache, ob man Kindern noch Winnetou-Filme zumuten könne, andererseits aber Kinder und Jugendliche im Internet mehr oder weniger unkontrollierten Zugang zu harten pornografischen Seiten haben.

Den riesigen Beifall am Ende des kurzweiligen Abends hat sich Bauer in jedem Fall verdient. Und bei allem von ihm so treffend und mit viel Lebenserfahrung gepaarten Witz und Humor rund um die Ehe zog er am Schluss doch ein versöhnlich Fazit als er konstatierte: „Es lebe der Unterschied zwischen Mann und Frau“.

Katharinenhöhe erhält Erlös

Spende
Stephan Maier den Geschäftsführer und psychosozialer Leiter der Reha-Klinik Katharinenhöhe in Schönwald freute sich ganz besonders über den erfolgreichen Abend. Der von ihm geleiteten deutschlandweit hochgeschätzten und segensreichen Einrichtung, die sich auf die Nachsorge von Kindern und Jugendlichen mit ihren Familien spezialisiert hat, soll der komplette Reinerlös des Abends zugute kommen.