Schwere Gewitter wüteten am Freitagabend über Süddeutschland. (Symbolbild) Foto: dpa

Vom Blitz verletzte Fußballer, eine klatschnasse Geduldsprobe im DFB-Pokal, ein geräumtes Musikfestival - Gewitter sorgen für Chaos.

Baden-Württemberg - Starker Regen, Blitze und Stürme brechen in der Nacht auf Samstag erneut über das Land herein. Laut Messungen waren Wind und Regen in der Nähe von Heilbronn am stärksten - die Menschen traf es jedoch wohl noch mehr in anderen Gebieten.

Gewitter und Stürme haben in der Nacht zum Samstag erneut in Teilen Baden-Württembergs Spuren hinterlassen. Im Zollernalbkreis wurden 15 Fußballer bei einem Blitzschlag verletzt. Laut einem Polizeisprecher schlug der Blitz während des Trainings am Freitagabend in der Nähe des Sportplatzes in Rosenfeld ein. Die Spieler im Alter von 19 bis 48 Jahren erlitten dabei leichte Verletzungen. Einer von ihnen war kurzzeitig bewusstlos. Ein Großaufgebot an Sanitätern kam zum Sportplatz und brachte die Fußballer vorsorglich ins Krankenhaus.

Im Rhein-Neckar-Kreis verzögerte sich der Anstoß des DFB-Pokalspiels zwischen den Fußballclubs SV Sandhausen und Borussia Mönchengladbach wegen eines Gewitters. Bei heftigem Regen war zwischenzeitlich auch das Flutlicht im Hardtwald-Stadion des Zweitligisten Sandhausen ausgegangen. Die Zuschauer auf den unteren Rängen wurden gebeten, sich in Sicherheit zu bringen.

Wind und Regen hielten auch die Einsatzkräfte im Kreis Heilbronn und im Hohenlohekreis in Atem: Am Freitagabend gingen innerhalb von einer Stunde fast 100 Notrufe bei der Polizei ein, wie das Präsidium in Heilbronn mitteilte. Neben überfluteten Straßen, umgestürzten Bäumen und beschädigten Autos sorgten auch entrissene Zirkustiere für einen Polizeieinsatz.

Den Angaben zufolge war ein Zirkuszelt in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) wegen einer Sturmböe zusammengestürzt. Dabei wurde ein Pferd so schwer verletzt, dass es eingeschläfert werden musste. Rund 15 Kamele und Pferde scheuten und rissen aus, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Die Tiere seien schnell wieder eingefangen worden.Menschen wurden bei dem Zusammensturz am Freitagabend nicht verletzt. Das Hauptzelt wurde durch den Wind stark beschädigt, das Nebenzelt, in dem die Tiere sich befunden hatten, völlig zerstört.

Im selben Ort wurde durch den starken Wind eine Sporthalle beschädigt und drohte einzustürzen. Das Technische Hilfswerk sicherte das Gebäude.

Messungen zufolge sei das Unwetter am stärksten in der ersten Nachthälfte und im Bereich des Landkreises Heilbronn und des Hohenlohekreises ausgefallen, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Samstag. Mit 96 Stundenkilometern wurde bei einer Station in Öhringen (Hohenlohekreis) die höchste Windgeschwindigkeit gemessen. Mit teilweise mehr als 25 Litern pro Quadratmetern sei in der Gegend auch am meisten Regen gefallen.

Dem DWD zufolge ist die Serie der Unwetter nun fürs Erste vorüber. Bis zum Abend könne es vor allem im Südosten noch länger nass bleiben, am Abend werde es jedoch überall trocken, so der Meteorologe.