Gibt es ab 2018 nur noch im Pay-TV zu sehen: Hochklassige Duelle in der Champions League – wie zum Beispiel zwischen Real Madrid (Marcelo/ob.) und dem FC Bayern (Arjen Robben) Foto: Getty

Zu teuer für das ZDF: Die europäische Fußball-Königklasse wird ab 2018 nur noch im Bezahlfernsehen und kostenpflichtig im Internet übertragen. Für die öffentlich-rechtlichen TV-Sender ist es an der Zeit, die Preistreiberei zu beenden, meint unser Redakteur Jochen Klingovsky.

Stuttgart - Schlechte Nachricht für alle Fußballfans: Das ZDF wird abgeschaltet. Angeblich sollen die Mainzelmännchen bereit gewesen sein, rund 70 Millionen Euro pro Saison für die Rechte an der Champions League auszugeben – doch dies war nicht genug. Von 2018 an übertragen nur noch Bezahlsender die Fußball-Königsklasse. Willkommen in der TV-Realität!

In Deutschland wird nun Programm, woran sich die Fans in anderen großen europäischen Fußballnationen schon längst gewöhnt haben: Wer die Besten der Besten in der Champions League sehen will, muss zum Kneipenwirt seines Vertrauens oder extra bezahlen. Und akzeptieren, dass mit diesem Geld die Millionengehälter der Stars finanziert werden. So läuft das Spiel.

Der Fußball glaubt, es sich leisten zu können, die Königsklasse von der frei zugänglichen Bühne zu nehmen. Das ist sein gutes Recht, zumal er weiß, dass die Rechnung nur aufgeht, solange das Publikum den Geldbeutel öffnet. Auf der anderen Seite sollten die öffentlich-rechtlichen TV- Sender endlich aufhören, bei der Preistreiberei eine tragende Rolle zu spielen. 70 Millionen Euro Gebühren, um 18 Duelle in der Champions League übertragen zu dürfen? Das ist Wahnsinn! Nun könnte das ZDF zeigen, dass es auch andere attraktive (und viel günstigere) Sportarten gibt. Das wäre eine gute Nachricht.

jochen.klingovsky@stzn.de