Der Sunthauser Naturcampingplatz liegt zwar am Wasser, aber baden darf man im See nicht. Foto: Pohl

Sommer, Sonne, Strand – so stellt man sich den Urlaub in den Ferien vor. Doch Urlaub in der Heimat? Das können sich die Wenigsten vorstellen und trotzdem kommen jährlich viele Besucher auf den Campingplatz in Sunthausen.

Mit dem Auto auf den Campingplatz fahren, sein Zelt aufschlagen, grillen und Sonnenuntergänge bei einem kühlen Bier genießen. Das alles geht auch im heimischen Bad Dürrheim.

Auf dem Naturcampingplatz im Ortsteil Sunthausen kann man, laut Betreiber Marc Tietböhl, vor allem viel Ruhe und eine besonders gute Luft genießen. Es stehen momentan 150 Dauercamper, aber aktuell nur wenige Touristen auf dem weitläufigen Platz. „Wenn Touristen hierher kommen, dann sind es meist Stammgäste. Auch Gäste mit Hunden kommen hier gerne her“, erklärt er. Stammgäste, die es jedes Jahr nach Bad Dürrheim zieht. Jede Altersgruppe sei, laut Tietböhl, hier vertreten. Ein seltener Anblick seien Familien mit Kindern. Ein Grund: Der See am Campingplatz ist nicht zum Baden geeignet und demnach uninteressant für die meisten Kinder.

Schnell zurück Daheim

Doch einen großen Teil der Gäste würden Durchgangsreisende, oft auch aus dem Ausland, ausmachen. Radfahrer, Wanderer oder Familien, die nach einer langen Fahrt auf der Autobahn eine Pause brauchen. Oft würden diese auch zwei, drei Tage länger bleiben, führt Tietböhl aus. Aber auch Personen, die aus privaten Gründen keinen weit entfernten Urlaubsort besuchen können, gönnen sich ihre Auszeit in der Nähe der Heimat. Viele Rottweiler und Tuttlinger Kennzeichen sind auf den Stellplätzen zu finden – eine Reise in die Nachbarstadt mit klarem Vorteil: Man ist schnell Daheim, wenns drauf ankommt. Und auch in Regenphasen kann man seine Koffer packen und ins traute Heim zurück kehren.

„Jedes Wetter hat seine Vor- und Nachteile“

Von den Folgen der Gewittern in den vergangenen Wochen sei der Campingplatz bisher verschont gewesen. „Bisher ist zum Glück nichts passiert“, gibt Tietböhl erleichtert an. Doch man wisse nie wie fest der nächste Baum ist– trotz regelmäßiger Kontrollen. „Für mich gibt es kein schlechtes Wetter. Jedes Wetter hat seine Vor-und Nachteile“, führt er fort. Bei sengender Hitze würden genauso viele Leute abreisen, wie in stürmischen Zeiten. „Ich merk schon teilweise, dass Neucamper bei Regen abbrechen. Die älteren Generationen sitzen das dann aus“, so die Eindrücke des Betreibers. Trotzdem scheint der Campingplatz bei diesen kühlen Temperaturen wie leer gefegt. Grund dafür könnte, laut Tietböhl, auch das Ende der Sommerferien sein. Ende September und im Oktober würden dann wieder mehr Reisende mit ihrem Camper kommen.

Ruhe und Natur genießen

Eine Familie aus Tuttlingen, bereitet sich im Nieselregen auf die Abreise vor. Am Bodensee sei kein Campingplatz mehr frei gewesen, erklären sie, daher haben sie sich für den Platz in Sunthausen entscheiden. Auch die Tatsache, dass hier Hunde willkommen sind, habe ihnen zugesagt. Eine Woche lang hätten sie hier verbracht und die Ruhe in der Natur genossen. „Die Luft ist hier deutlich besser als in der Stadt. Das ist mir schon direkt nach dem Aussteigen aufgefallen“, meint die Mutter. Für ihren 13-jährigen Sohn sei die Woche eher langweilig gewesen, erzählen die Eltern schmunzelnd– so ganz ohne Bildschirme und Konsolen. Sie hätten an den heißen Tagen gerne gebadet, was jedoch bekanntlich nicht geht. Der Regen der letzten Tage habe ihnen wenig ausgemacht und sie hätten die Abkühlung genossen.