Beim Calwer Nachtumzug zogen rund 1500 Musiker, Häs- und Maskenträger durch die Stadt. Foto: Fritsch

Nach zwei Jahren ohne närrisches Treiben am Rosenmontag lockt das Spektakel in der Calwer Innenstadt wieder eine große Zuschauermenge an. Rund 1500 Häs- und Maskenträger sind zu Gast.

Calweri!“, schallt es am Abend des Rosenmontags durch die Hesse-Stadt. Ein Ruf, den die Menge vermisst zu haben scheint. Begeistert antwortet sie: „Calwero!“ und jubelt.

Kein Wunder – ist es doch mittlerweile immerhin drei Jahre her, seit der jüngste Nachtumzug durch die Straßen von Calw zog. Wie bei so vielen anderen Dingen machte Corona auch hier einen dicken Strich durch die Rechnung.

Und so ist es an diesem Abend der 16. Nachtumzug, der die Menschen zu Tausenden in die Stadt lockt – wäre die Pandemie nicht gewesen, hätten es bereits zwei mehr gewesen sein können. Der Stimmung haben die Umzugs-freien Jahre indes nicht geschadet – eher im Gegenteil, möchte man meinen.

Rund 1500 Häs- und Maskenträger aus 59 Zünften und Guggen sind der Einladung der 1. Calwer Narrenzunft 04 gefolgt. Die meisten kommen aus dem Nordschwarzwald, einige sind dagegen sogar aus der Schweiz angereist. Es lohnt sich eben, wenn Berghexen, Stoigrombler, Berglöwe, Flößerpärchen und Co. zum wilden Tanz zusammenkommen.

Lauter Knall eröffnet

Schon am Nachmittag sind die meisten Vorkehrungen getroffen: die Strecke von Gittern gesäumt beispielsweise, um Häs- und Maskenträgern freie Bahn zu gewährleisten. Langsam aber sicher füllt sich die Stadt. Und pünktlich um 19.01 Uhr eröffnet ein lauter Knall das Spektakel. Angeführt von der Gugga-Mugge Altburg, gefolgt vom Gastgeber (der 1. Calwer Narrenzunft 04 ) setzt sich schließlich der lange Zug in Bewegung, von der Altburger Straße über den Marktplatz, durch die Lederstraße und bis zum Unteren Ledereck.

Endlos scheint die Masse an Menschen, die an den gut gelaunten Feiernden – viele davon geschminkt und verkleidet – vorbeischreitet, hüpft und tanzt. Es duftet nach Essen, auch der Geruch von Schwarzpulver liegt in der Luft. Schellen klingeln, Hexen schäkern mit dem Publikum und rhythmische Musik erklingt.

Rund eine Stunde dauert der Zauber, dann neigt sich der Umzug langsam dem Ende zu. Das närrische Treiben ist indes noch nicht vorbei: Noch bis zum späten Abend heizen die Masken und Hästräger den Gästen beim Hexenkessel auf dem Marktplatz ein.