Katharina Praher und Nick Loris überzeugten mit ihren Stimmen. Foto: Fritsch

Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten überraschen mit Big Band-Sound. Walzer und Polka überwiegen.

Calw-Hirsau - Von den für Sonntagabend angekündigten Gewittern fast verschont geblieben ist der Calwer Klostersommer mit Ernst Hutter und seinen Egerländer Musikanten, nicht aber von heftigen Regenschauern insbesondere zu Beginn und am Ende des Konzerts, das nach Angaben des Veranstalters etwas mehr als 1000 Besucher nach Hirsau gelockt hat.

Und weil das Aufspannen von Schirmen verständlicherweise nicht erlaubt war, erlebten die meisten Zuhörer das Konzert in wasserdichtem Regenschutz. Entweder von regelmäßigen Open-Air-Konzertgängern schon mitgebracht oder spontan zugelegt.

Die Besucher kamen schwerpunktmäßig aus dem Kreis Calw, aber auch aus der Region und der weiteren Umgebung wie etwa aus dem Pforzheimer, Böblinger, Ludwigsburger, Freudenstädter und Rastatter Raum. Was sie speziell an diesem Abend bei trotz des Regens angenehmen Temperaturen mit den Musikern verbunden hat, war "Die Liebe zur Musik". Dieses Motto haben sich Ernst Hutter und seine Egerländer Musikanten für die derzeit laufende Tournee gegeben, was auch das von Edi Graf moderierte musikalische Programm bestimmte.

Eröffnet wurde das Konzert mit "Wir sind die Egerländer Musikanten". Dann folgte quasi das Titellied "Die Liebe zur Musik". So waren zum einen neuere Kompositionen zu hören, aber auch Musik aus der kostbaren und edlen Volksmusik-Schatulle von Ernst Mosch, dem legendären Gründer der Egerländer Musikanten. Dessen musikalisches Erbe pflegen Ernst Hutter und seine Musiker mit großem Engagement und mit Blasmusik vom Feinsten.

"Dass Sie trocken bleiben mögen", wünschte Edi Graf den Besuchern, was sich im Laufe des zweistündigen Konzertes allerdings nicht erfüllte. Wegen der kritischen Wetterlage, bei der ab und zu doch ein Blitz am Himmel zuckte, verzichteten die Musiker auf eine Pause und bewältigten ihr zweistündiges Programm nonstop.

Im ersten Teil überwogen Walzertakt und im Polka-Rhythmus. Das begeisterte die Egerländer-Fans verleitete sie gleich nach Beginn zuweilen zum frohen und rhythmischen Mitklatschen und zum etwas verhaltenen Schunkeln.

Dann kam Edi Graf auf die Besetzung der Register zu sprechen. Und erkundigte an: "Die Jungs haben Schmackes!" Diese stellten sich mit Registerauftritten und mit dem "Egerländer Solistenfeuerwerk" vor und durften dabei dankbaren und begeisterten Beifall für sich verbuchen. Hutter brillierte mit mehreren Instrumenten.

Zwischendurch sorgte er mit seinen Musikern für ungewohnten Big Band-Sound und sogar für einen Blasmusik-Rag. Dann kehrte das Orchester wieder zur klassischen Egerländer-Musik, unter anderem mit einem Medley bekannter und beliebter Melodien, zurück. Die Titel wurden zuweilen begleitet von den angenehmen und weichen Stimmen von Katharina Praher im schmucken Dirndl und von Nick Loris.

"Unsere und meine Gedanken sind immer noch bei Ernst Mosch", versicherte Ernst Hutter. Dazu passte der Titel "Das Feuer brennt weiter". Die Polka "Bis bald auf Wiederseh’n", kündigte das Ende des Konzertabends mit den lupenrein aufspielenden "Egerländer Musikanten" an, denen das begeisterte Publikum trotz des wieder stärker gewordenen Regens mit lange anhaltendem Beifall zwei Zugaben abverlangte.