Die Stadt lässt derzeit das beschädigte Dach am Badischen Hof ausbessern. Foto: Klormann Foto: Schwarzwälder Bote

Ausbesserungsmaßnahme: Beschädigte Dachplatten drohen herabzurutschen / Reparatur notwendig

Calw. Wer dieser Tage das Baugerüst am Badischen Hof in Calw bemerkt hat, dürfte sich gewundert haben – denn der Abriss des Gebäudes ist eigentlich bereits beschlossene Sache. Dort wird, läuft alles nach Plan, schließlich einmal der Calwer Tunnel herauskommen, der am Adlereck unter die Erde gehen und die Innenstadt entlasten soll.

Warum nun aber dennoch in das marode Bauwerk investiert werden muss, ist schnell erklärt: Beschädigte Dachplatten müssen ausgetauscht werden, da diese andernfalls in absehbarer Zeit – möglicherweise bereits im kommenden Winter – herabrutschen und zur Gefahr für Fußgänger und parkende Autos werden könnten. Das berichtete Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert auf Anfrage unserer Zeitung. Darüber hinaus müsse verhindert werden, dass Wasser in das Gebäude eindringe, um größere Schäden zu verhindern.

Intensiv auf der Suche nach Kino-Investor

Ein Gerüst werde benötigt, da mit einem Hubsteiger nicht der gesamte betroffene Bereich erreicht werden könne. Auch verhindere ein gespanntes Netz am oberen Ende des Gerüsts, das kaputte Platten herunter fallen können. Die Kosten für die Maßnahme könnten momentan noch nicht beziffert werden, da die Schäden erst genau von oben begutachtet werden müssten.

Doch warum kann das Gebäude nicht einfach schon jetzt abgerissen werden, wie es ohnehin bereits geplant ist? Ganz einfach: Der Badische Hof teilt sich mit dem Calwer Kino sowohl einen gemeinsamen Keller als auch die Heizung. Würde eines der Bauwerke dem Erdboden gleich gemacht, müsste das andere ebenfalls weichen. Und Eggert betonte, er sei froh, dass es derzeit noch ein Kino in der Hesse-Stadt gebe.

Apropos Kino: Die Stadt suche weiter intensiv nach einem Investor für ein neues Lichtspielhaus in Calw. Angesichts der Konkurrenz durch immer populärer werdende Streaming-Dienste, bei denen Filme und Serien rund um die Uhr im Internet abgerufen werden können, sei der Wettbewerb für Kinobetreiber allerdings nicht leichter geworden. Entsprechend schwierig sei es daher auch, einen Investor zu finden.